Abschiebung bringt Asylwerber in Todesgefahr
Die Diözese Eisenstadt appelliert an die politisch Verantwortlichen in Österreich, einen "gut integrierten" und zum katholischen Glauben konvertierten Asylwerber aus Afghanistan nicht abzuschieben. Am 2. Februar wurde Elias Shir Hasan Zafari von der Fremdenpolizei aus seinem Quartier im burgenländischen Mogersdorf abgeholt und in Schubhaft genommen. Er soll noch am Dienstag abgeschoben werden. Der 29-Jährige lebt seit vier Jahren in Österreich und ist vor Kurzem mit seiner Taufe zum katholischen Glauben übergetreten; seither trägt er den Taufnamen Elias. "Das könnte nun im Fall einer Abschiebung sein Todesurteil bedeuten", warnte der Eisenstädter Generalvikar Martin Korpitsch in einer Aussendung. Elias sei aus Afghanistan vor den Taliban geflüchtet, dort sei er wegen seiner Konvertierung zum Christentum "massiv an Leib und Leben gefährdet".
In Vertretung des Eisenstädter Diözesanbischofs Ägidius Zsifkovics, der derzeit in Indien ist, richtete Korpitsch seinen Appell gemeinsam mit dem Morgersdorfer Pfarrer Anton Pollanz an Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Innenminister Karl Nehammer und Vizekanzler Werner Kogler, im Namen der Menschlichkeit humanitäres Bleiberecht anzuwenden. Korpitsch:
Ich bitte den Herrn Bundespräsidenten, den Herrn Innenminister und den Herrn Vizekanzler, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um Elias nicht in Todesgefahr zu bringen!
Unterstützung erhält Zafari aus der Pfarre, dem Sportverein und der Schule in Mogersdorf, die die Abschiebung des jungen Asylwerbers verhindern wollen. Der außerordentliche Einspruch beim Verfassungsgerichtshof im Asylverfahren des 29-Jährigen sei aber an den Verwaltungsgerichtshof abgetreten worden, so seine Unterstützer. Daher sei eine neue Eingabe notwendig, für die es eine Sechs-Wochen-Frist gebe. Nun befürchten die Unterstützer, dass Elias abgeschoben wird bevor die Eingabe bearbeitet werden kann.
Quelle: kathpress