"Gebet für die Diözese": Marketz mahnt gegenseitigen Respekt ein
Der designierte Kärntner Diözesanbischof Josef Marketz hat am Mittwochabend im Klagenfurter Dom am "Gebet für die Diözese", initiiert vom "Forum Mündiger Christen", teilgenommen. Er plädierte dabei u.a. für gegenseitigen Respekt in der Kirche, auch wenn man vielleicht andere Positionen vertrete. Marketz wurde vom Sprecher des Forums, Gabriel Stabentheiner, das Buch "Grüß Gott, Herr Bischof!" überreicht. Die darin publizierten Anliegen, die bei den wöchentlichen Gebeten im Dom vorgebracht wurden, werde er mit Interesse lesen, so Marketz: "Ich habe keine Angst vor den dort formulierten Anliegen und Forderungen. Ich gehe davon aus, dass ich mich mit sehr vielen Aussagen identifizieren kann, werde aber bei Einigem auch widersprechen", zitierte die Diözese Gurk ihren künftigen Bischof.
Es sei nicht seine Aufgabe, überall einen Kompromiss zu erzielen.
Was ich mir wünsche und worum ich wirklich bitte ist, dass wir - welche Anliegen wir auch immer haben - aufeinander hören, dass wir versuchen, einander zu verstehen, dass wir einander respektieren, auch wenn das, was der andere sagt, noch so anders ist und der andere noch so anders ist.
Er habe Respekt davor, dass so viele Menschen monatelang in den Dom kamen, um zu beten. Mit Blick auf die Ereignisse der vergangenen Jahre in der Diözese Gurk wiederholte Marketz seine Zusage, nichts zudecken zu wollen. Gleichzeitig müsse es möglich sein, über Geschehenes auch den Mantel der Liebe zu breiten "und darunter konträre Positionen auszutauschen und zu streiten, dann hat die Kirche eine gute Zukunft".
Bezugnehmend auf seine Ernennung sagte der designierte Bischof, dass er bereits viele verschiedene Dienste, auch in Leitungsfunktionen, in der Kirche versehen habe und dass er vor deren Antritt stets zuversichtlich gewesen sei, den jeweiligen Herausforderungen auch gewachsen zu sein. "Jetzt ist das erste Mal, dass ich spüre: Das ist zu groß für mich, das kann ich alleine nicht schaffen", so Marketz. Er bat die Gläubigen um das Gebet für sich.
Den zukünftigen Weg der Diözese wolle er gemeinsam mit den Menschen entwickeln, damit "wir diesen Weg dann auch leben können". Der Bischof bat darum, "dass die, die am Rand der Gesellschaft sind, in die Mitte hereingeholt werden". An sich selbst habe er große Erwartungen. So wolle er z. B. in den kommenden zehn Jahren "jedem in Kärnten das Wort Caritas, die Liebe, im Wissen, dass darin Gott sich selbst verwirklicht, nahe bringen".
Quelle: kathpress