Bündnis "SDG Watch Austria" erinnert Regierung an Agenda 2030
Die Agenda 2030 und die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung ("Sustainable Development Goals", SDGs) der Vereinten Nationen sollten "als Maßstab des gesamten Regierungshandelns dienen". Das hat das von 180 Organisationen - darunter viele kirchliche - gebildete Bündnis "SDG Watch Austria" in einer Aussendung am Mittwoch gefordert. Darin wird das klare Bekenntnis der Bundesregierung zur Agenda 2030 und besonders die geplante Koordinierungsstelle zwar als wichtiges Signal begrüßt. "Wir bedauern allerdings, dass die Agenda 2030 im Regierungsprogramm nicht als übergeordneter Rahmen definiert ist", stellte Anja Appel von der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für Entwicklung und Mission (KOO) fest.
Es sei schade, dass in vielen Kapiteln nicht auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung Bezug genommen wird, stellte "SDG Watch Austria" fest. Gerade weil die Agenda 2030 soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte erstmals gleichwertig betrachte und einen ganzheitlichen Ansatz verfolge, sollte ihr in allen Politikbereichen Rechnung getragen werden. "Darin liegt ja ihre große Chance", betonte die kirchliche EZA-Fachfrau.
Zufriedener äußerte sich Annelies Vilim, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung: Im Kapitel des Regierungsprogramms zur Außenpolitik und Entwicklungszusammenarbeit sei die Agenda 2030 "prominent erwähnt". Mit der geplanten Koordinierungsstelle folge die Regierung einer langjährigen Empfehlung von "SDG Watch Austria" und dem Rechnungshof.
"Ökobüro"-Geschäftsführer Thomas Alge hofft auf die neue Ministerin Leonore Gewessler (Die Grünen). Sie möge auf dem ambitionierten Aktionsplan des früheren Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus zur Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung aufbauen und die neuen Maßnahmen des Regierungsprogrammes in diesen integrieren.
Mit einer gut koordinierten Umsetzung der Agenda 2030 könne die Regierung die SDGs erreichen "und damit zu einem guten Leben für alle beitragen", ergänzte Bernhard Zlanabitnig, Leiter des EU-Umweltbüros. Es sei zu hoffen, dass die Regierungsspitze den nationalen Umsetzungsbericht im Juli in New York präsentieren wird.
SDG Watch Austria ist ein Zusammenschluss von zivilgesellschaftlichen und gemeinnützigen Organisationen, darunter neben der KOO auch die Caritas, die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, die Katholische Frauenbewegung, die Katholische Jugend u.a. (Info: www.sdgwatch.at)
Quelle: kathpress