Heuschreckenplage in Ostafrika: Caritas bittet um Spenden
Die Caritas Österreich bittet um Spenden für die Opfer der Heuschreckenplage in Ostafrika. Gemeinsam mit der Organisation "PACIDA" unterstützt die Caritas die Versuche, die Plage einzudämmen, erst danach könne mit der Verteilung von Nahrungsmitteln begonnen werden, heißt es in einer Aussendung der Organisation am Mittwoch. Im Osten Afrikas - in Kenia, Somalia, Äthiopien und Eritrea - vernichten seit Wochen hunderte Millionen Wüstenheuschrecken ganze Landstriche und somit auch die kommenden Ernten.
Das massenhafte Auftreten der Insekten verschärfe die ohnehin prekäre Ernährungslage in der Region. Allein in Somalia sind laut Angaben der "Food and Agriculture Organization" (FAO) bereits 70.000 Hektar Land zerstört. Besonders verheerend könne sich die Heuschreckenplage auf den Norden Kenias auswirken. Dort seien seit vergangenem Herbst allein in der Caritas-Projektregion Marsabit mindestens 150.000 Menschen von der Plage betroffen. Laut FAO leiden in Kenia bereits drei Millionen Menschen an akuter Mangelernährung, weitere Ausfälle bei der kommenden Ernte könnten die Situation noch einmal dramatisch verschlechtern.
Die Plage sei "von einer Dimension, die weit über die Norm hinausgeht und die wir seit mindestens 25 Jahren nicht gesehen haben", erklärte Daniele Donati, stellvertretender Leiter der Abteilung für Notfälle bei der FAO. Auch die UN spricht von Schwärmen, die "beispiellos in ihrer Größe und ihrem Zerstörungspotenzial" seien. Bereits ein kleiner Schwarm der Insekten könne an einem Tag so viel vertilgen wie 35.000 Menschen, sagte Donati. In der Zeit legten die Tiere bis zu 150 Kilometer zurück. Die lokale Bevölkerung könne sich nur durch das Aufscheuchen der Tiere helfen. Wirklich effektiv sei jedoch nur das Sprühen von Pestiziden aus Flugzeugen, das durch die Behörden erfolge.
"Wir haben im Sommer 2019 den Menschen bei der Dürre im Norden Kenias geholfen, ebenso haben wir im vergangenen Dezember während des Hochwassers Hilfe geleistet. Nun ist die krisengebeutelte Bevölkerung wieder auf unsere Hilfe angewiesen. Lassen wir diese Menschen jetzt nicht im Stich", so Andreas Knapp, Generalsekretär für Internationale Programme.
PACIDA hilft den Menschen in Marsabit in verschiedenen Notlagen. Die in der Region bestens vernetzten Mitarbeiter koordinieren mit den Behörden die Eindämmungsmaßnahmen der Heuschreckenschwärme. Die große Herausforderung sei es, durch das Sprühen von Pestiziden aus einem Flugzeug, genau einen Schwarm zu treffen und dabei niemanden zu Schaden kommen zu lassen. Dazu benötige es eine ausgezeichnete und lückenlose Kommunikation zwischen betroffenen Menschen und den Behörden. Ziel sei es, die Schäden so weit wie möglich zu minimieren. (Spendenkonto: Kennwort: "Klimawandel Ostafrika"; IBAN: AT92 6000 0000 0770 0005; Infos: www.caritas.at)
Quelle: kathpress