Van der Bellen lud Schönborn zu festlichem Mittagessen
Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Montag Kardinal Christoph Schönborn anlässlich dessen 75. Geburtstags (22. Jänner) zu einem festlichen Mittagessen in der Hofburg empfangen. Er habe Kardinal Schönborn über viele Jahre "sehr, sehr schätzen gelernt", sagte Van der Bellen am Rande des Essens im Interview mit der Nachrichtenagentur "Kathpress". Der Bundespräsident unterstrich das internationale Ansehen des Wiener Erzbischofs in Kirche sowie Welt und dankte dem Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz für dessen vielfältigen Einsatz um das Miteinander in Österreich.
Dass Schönborn der erste Ansprechpartner für die Politik sei, wenn es um wichtige gemeinsame Anliegen des Staates sowie der Kirchen und Religionsgemeinschaften geht, liege zum einen in der Natur der Sache - "Man wendet sich eben an den Kardinal", so Van der Bellen -, gehe aber weit darüber hinaus:
Es lohnt sich immer, ein Gespräch mit dem Kardinal zu führen und ihn zu Rate zu ziehen. Kardinal Schönborn und ich begegnen einander häufig, immer verbunden mit tiefgehenden und auch humorvollen Gesprächen. Dafür danke ich sehr.
Immer habe der Kardinal den ausgleichenden Dialog und ein wertschätzendes Miteinander gesucht. Van der Bellen hob zwei Bereiche von hoher politischer Relevanz hervor, in denen er das öffentliche Engagement Schönborns besonders schätze: die Bewahrung der Schöpfung und den "Umgang mit anderen". Ganz im Gleichklang mit Papst Franziskus trete der Wiener Erzbischof hier immer wieder auf, ganz gleich auch, "ob es sich um sozial Benachteiligte, Arme oder Ausländer handelt". So stehe der Kardinal etwa auch im Kampf gegen den Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus immer an erster Stelle. Van der Bellen:
So hat es viele Bereiche gegeben, in denen Kardinal Schönborn eine wichtige Rolle gespielt hat und sie auch weiterhin spielen wird.
Der Bundespräsident erinnerte auch daran, dass in die bisherige Amtszeit Schönborns die Besuche von Papst Johannes Paul II. (1998) und Benedikt XVI. (2007) in Österreich gefallen seien. Immer jedoch sei dem Kardinal die Seelsorge und das Gespräch mit den Menschen das wesentlichste Anliegen geblieben.
Persönlich würde er sich gerne einmal intensiver mit dem Wiener Erzbischof über die letzten 250 Jahre Kirchengeschichte in Österreich austauschen, in denen die katholische Kirche auch deutliche Veränderungen durchmachte, so Van der Bellen. Der Bundespräsident hob weiter Schönborns hohes Ansehen in der Weltkirche hervor und dass er auch als "papabile" gegolten habe. Er hoffe sehr, so Van der Bellen abschließend, "dass uns Kardinal Schönborn ungeachtet seines Alters noch lange erhalten bleiben wird".
Am Ehrenessen für den Kardinal nahmen neben dem Bundespräsidenten mit seiner Gattin Doris Schmidauer auch enge Mitarbeiter sowie langjährige Freunde und Vertraute des Kardinals teil. Seitens der Erzdiözese Wien waren die Weihbischöfe Franz Scharl und Stephan Turnovszky, Generalvikar Nikolaus Krasa sowie Schönborns Sekretär Hubert Weber, in die Präsidentschaftskanzlei gekommen. Weitere Gäste waren der Literat Peter Turrini, die in den Bereichen Hospiz und Opferschutz engagierte frühere steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic, Cecily Corti vom Obdachlosenprojekt "VinizRast" und der Ex-Ottakringer-Vorstand und Vorarlberger Freund aus der Jass-Kartenspielrunde des Kardinals, Siegfried Menz.
Quelle: kathpress