Johann Sedlmaier wird neuer Generalvikar
Der designierte Kärntner Bischof Josef Marketz hat knapp zwei Wochen vor seiner Bischofsweihe eine erste große Personalentscheidung bekanntgegeben. Der bisherige Vorsitzende des diözesanen Priesterrates und Pfarrprovisor von Arnoldstein und Thörl-Maglern, Johann Sedlmaier, übernimmt künftig das Amt des Generalvikars, teilte die Diözese Gurk-Klagenfurt am Montag mit. Der 47-jährige Priester wird sein neues Amt mit 3. Februar offiziell antreten. Tags davor findet der Weihegottesdienst für Bischof Marketz im Klagenfurter Dom statt. Als Generalvikar wird Sedlmaier Stellvertreter des Bischofs in allen Verwaltungsaufgaben sein. Seit dem Wechsel von Bischof Alois Schwarz nach St. Pölten herrscht in der Diözese Sedisvakanz für die Ämter des Generalvikars und des Bischofs.
Mit der Personalentscheidung wolle er auch ein Zeichen dafür setzen, "dass mir in der Seelsorge das gute Miteinander und gemeinsame Wirken von Priestern und Laien ein zentrales Anliegen ist", so Marketz. Sedlmaier sei ein "besonders qualifizierter Theologe und Seelsorger mit vielfältiger pastoraler Erfahrung". Als Pfarrer, Vorsitzender der Priesterrates sowie als geistlicher Assistent der Direktion des Bischöflichen Seelsorgeamtes der Diözese Gurk verfüge der künftige Generalvikar über eine profunde Kenntnis der seelsorglichen Situation in Kärnten. Zudem sei er auf pfarrlicher als auch auf diözesaner Ebene mit den Lebens- und Arbeitswelten von Priestern und Laien gleichermaßen bestens vertraut.
Von der Bäckerlehre zum Generalvikar
Der neue Generalvikar wurde am 18. April 1972 in Klagenfurt geboren. Nach einer Bäckerlehre besuchte Johann Sedlmaier das Bundesaufbaugymnasium in Horn in Niederösterreich, wo er 1995 maturierte. Im gleichen Jahr trat er in das Kärntner Priesterseminar in Graz ein, wo er bis 2002 Fachtheologie und Religionspädagogik studierte. 2003 wurde er vom damaligen Gurker Bischof Alois Schwarz zum Priester geweiht, anschließend war er als Kaplan im Pfarrverband Völkermarkt/Trixnertal und in Althofen tätig. Parallel schloss er 2007 ein Doktoratsstudium beim mittlerweile emeritierten Dogmatiker Jozef Niewiadomski an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck mit einer Arbeit zum Thema Gnadentheologie ab.
Als Pfarrprovisor war der neue Kärntner Generalvikar seit 2008 für die Pfarre Arnoldstein und seit 2009 auch für die Pfarre Thörl-Maglern verantwortlich. Bis zur Bestellung eines Nachfolgers wird er die Pfarren vorerst weiter mitleiten. Seit 2011 fungierte Sedlmaier außerdem als Dechant-Stellvertreter des Dekanates Villach-Land.
Außerdem leitete Sedlmaier seit 2013 das Referat für Priester der Diözese Gurk und war von 2013 bis 2018 Geschäftsführender Vorsitzender des Priesterrat-Vorstandes. Außerdem fungierte er in den vergangenen Jahren u.a. als Geistlicher Assistent der Direktion des Bischöflichen Seelsorgeamtes und Referent des Pastoralen Lehrgangs. Von 2008 bis 2014 war er Geistlicher Assistent der Katholischen Frauenbewegung in Kärnten. In Anerkennung seiner Leistungen und seines Engagements wurde Sedlmaier 2014 zum Bischöflichen Geistlichen Rat ernannt.
Das Amt des Generalvikars
Der Generalvikar ist in der kirchlichen Hierarchie nach dem Bischof das zweithöchste Amt innerhalb einer Diözese. Er wird gemäß Canon 477 des Katholischen Kirchenrechts (CIC) vom Bischof vollkommen frei ernannt, und kann von ihm auch vollkommen frei abberufen werden. Die Aufgaben und Amtsbefugnisse des Generalvikars sind von der Definition und Übertragung des jeweiligen Bischofs abhängig.
Laut Kirchenrecht unterstützt der Generalvikar den Diözesanbischof bei der Leitung der Diözese und ist nach Maßgabe des geltenden Kirchenrechts mit gleicher Vollmacht und "ordentlicher stellvertretender Gewalt" ausgestattet. Im Auftrag des Bischofs handelt der Generalvikar mit bischöflicher Autorität und Vollmacht, leitet die Bischöfliche Verwaltungsbehörde, nämlich das Bischöfliche Ordinariat, und ist auch Personalreferent der Diözese.
Quelle: kathpress