Orthodoxe Wasserweihen mit katholischen Bischöfen
Die Feier der Großen orthodoxe Wasserweihe ist in Österreich in den vergangenen Jahren längst zu einem konfessionsübergreifenden kirchlichen Fest geworden. Am vergangenen Wochenende feierte Metropolit Arsenios (Kardamakis) die Wasserweihe in Innsbruck und Bregenz und konnte dabei u.a. auch die Bischöfe Hermann Glettler und Benno Elbs begrüßen.
Die "Große Wasserweihe" in der orthodoxen Kirche ist seit vielen Jahren zu einem festen Bestandteil der "religiösen Landschaft" Österreichs geworden. Eigentlicher Termin für die "Wasserweihe" ist das Hochfest der Epiphanie am 6. Jänner. An diesem Tag führt der orthodoxe Metropolit von Austria den feierlichen Ritus immer am Wiener Donaukanal durch. Den ganzen Jänner über ist er dann in den orthodoxen Gemeinden in Österreich (und Ungarn) unterwegs, um den Ritus vorzunehmen.
Bei der "Großen Wasserweihe" wird für das Land und seine Menschen, für alle Notleidenden und Schutzsuchenden gebetet. Zugleich wird die Natur und Schöpfung geweiht. In der Wasserweihe kommt daher auch der Einsatz der Christen für die "Bewahrung der Schöpfung" zum Ausdruck.
Bodensee und Salzach
In Bregenz warfen Metropolit Arsenios und Bischof Benno Elbs ein Kreuz drei Mal in den Bodensee, das jedes Mal gemäß der Tradition von jungen Tauchern wieder herausgefischt wurde. Bei der Zeremonie ergriff neben dem Metropoliten auch der katholische Ortsbischof das Wort, der von der Bedeutung der Taufe als stärkste Verbindung zwischen den Christen sprach. Beide Bischöfe plädierten für weitere Schritte im Bereich der Ökumene und sie zeigten sich zuversichtlich, dass die Kirchentrennung überwunden werden könne.
Vor der Wasserweihe am Bodensee feierten die orthodoxen Christen heuer ihre Liturgie nicht - wie sonst üblich - in der Zisterzienserabtei Mehrerau sondern in der Seekapelle in Bregenz. Am Gottesdienst und der Wasserweihe nahmen, griechisch-, rumänisch- und serbisch-orthodoxe sowie katholische Gläubige teil.
In Innsbruck fanden Gottesdienst und Wasserweihe in der Kirche der Barmherzigen Schwestern statt. Einer der Höhepunkte des Festes war zudem das Segnen und Anschneiden des traditionellen Neujahr-Glückskuchens: In die "Vasipolita" wird eine Münze eingebacken. Wer diese in seinem Kuchenstück findet, startet mit einer Extraportion Glück ins neue Jahr. Metropolit Arsenios und Bischof Glettler nahmen das Anschneiden des Kuchens gemeinsam vor. Die beiden drückten in ihren kurzen Ansprachen zudem ihre gegenseitige Wertschätzung aus. Kardamakis kam u.a. auch auf gemeinsame Anliegen wie den Religionsunterricht zu sprechen.
Weitere orthodoxe Wasserweihen finden den noch den ganzen Jänner hindurch statt, so u.a. am 25. Jänner am Zicksee im burgenländischen St. Andrä, wo heuer mit dem Bau des ersten orthodoxen Klosters in Österreich begonnen werden soll. An der Wasserweihe nimmt in der Regel auch der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics teil.
Für jene orthodoxen Gläubigen, die das Weihnachtsfest nach dem Julianischen Kalender feiern, stehen die Wasserweihe bzw. das Fest der Theophanie sowieso noch bevor: Sie feiern es am 19. Jänner. In Österreich sind das vor allem die Russisch-orthodoxe und Serbisch-orthodoxe Kirche. Diese Kirchen laden u.a. am kommenden Sonntag um 15 Uhr zur Großen Wasserweihe in Salzburg ein. Die Feier findet am Ufer der Salzach (Müllner Steg, Schwarzstr. 25) statt.
Quelle: kathpress