Vatikan bestätigt "Österreichische Ordenskonferenz"
Österreichs Ordensmänner und -frauen haben ab sofort eine gemeinsame Vertretung: In der "Ordenskonferenz Österreich" sind nun auch offiziell die Vereinigung der Frauenorden und die Superiorenkonferenz der Männerorden zusammengeschlossen, teilten die Ordensgemeinschaften am Dienstag in einer Aussendung mit. Der Beschluss dazu war bereits Ende November gefasst und ein Vorstand gewählt worden. Erst jetzt aber kam die noch ausstehende Bestätigung der zuständigen Kongregation für die Institute geweihten Lebens im Vatikan.
Mit dem vatikanischen Dekret ist Erzabt Korbinian Birnbacher nun offiziell der neue Vorsitzende. Er und seine Stellvertreterin, Generaloberin Franziska Bruckner, folgen auf den emeritierten Abtpräses Christian Haidinger und Sr. Beatrix Mayrhofer. Wie es in der Mitteilung hieß, werden die organisatorischen Änderungen, die Bereiche der Ordenskonferenz wie auch deren Vorstand - dem weiters auch Dominikanerinnen-Priorin Franziska Madl, Franziskanerinnen-Provinzoberin Sonja Dolesch, Jesuiten-Provinzial Bernhard Bürgler und der Wilheringer Abt Reinhold Dessl angehören - am 5. Februar in einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt werden.
"Nach sorgfältiger Prüfung der gesamten Dokumentation und der Beweggründe" verfüge die Kongregation über den von der Vereinigung der Frauenorden vom Apostolischen Stuhl erbetenen Zusammenschluss mit der Superiorenkonferenz, welchen letztere am 25. November akzeptiert habe, heißt es in dem Dekret aus dem Vatikan. Unterzeichnet wurde es von Kardinal Joao Braz de Aviz, dem Präfekten der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens.
"Guter Geist des Miteinanders"
Der neue Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz, Erzabt Korbinian Birnbacher, sprach in einer ersten Stellungnahme von einem "guten Geist des Miteinanders" der Männer- und Frauenorden, welcher bereits bei der Generalversammlung im Herbst spürbar gewesen sei. Diesem Miteinander wisse er sich als erster Vorsitzender verpflichtet. Seine neue Aufgabe sei eine "fordernde", so der Leiter der Salzburger Erzabtei St. Peter: "Vieles ist neu anzugehen, vieles auch zu bewahren." Immer solle dabei der "gute Geist eines gemeinsamen Weges" vermehrt werden, "um geistliches Leben in den Ordensgemeinschaften und darüber hinaus wachsen zu lassen".
Dass die Männer- und Frauenorden bereits vor langem einen gemeinsamen Weg begonnen hätten, der nun mit der offiziellen Bestätigung aus Rom seinen Abschluss finde, hob Generaloberin Franziska Bruckner in ihrer Funktion als neue stellvertretende Ordenskonferenz-Vorsitzende hervor. Die Erwartungen von der nun noch engeren Zusammenarbeit seien ein "Schub für Ordensgemeinschaften in der Kooperation intern" ebenso wie eine breitere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, so die Generaloberin der Gemeinschaft der Franziskanerinnen Amstetten.
Superiorenkonferenz und Vereinigung der Frauenorden
Die Superiorenkonferenz ist der Zusammenschluss der Höheren Oberen der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs und als öffentliche juristische Person von Kirche und Staat anerkannt. Mitglieder sind die Höheren Oberen der 86 männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs. Hervorgegangen aus der Kämmererkonferenz (1918-1932) und der Äbtekonferenz (1932-1959), feierte die Superiorenkonferenz im Jahr 2019 ihr 60-Jahr-Jubiläum der Gründung am 12. November 1959.
Die "Vereinigung der Frauenorden Österreichs" wurde als Zusammenschluss der höheren Oberinnen der österreichischen Frauenorden im Jahr 1966 von der vatikanischen Religiosenkongregation kanonisch errichtet. Ihre Mitglieder sind die Höheren Oberinnen, Leiterinnen oder Delegierten jener Frauenorden, die wenigstens eine Niederlassung in Österreich haben. Derzeit gehören der Vereinigung 106 Gemeinschaften an. (Infos: www.ordensgemeinschaften.at)
Quelle: kathpress