Regierungsprogramm: MKV "vorsichtig optimistisch"
Der Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV) begrüßt das geplante Regierungsprogramm von ÖVP und Grünen "vorsichtig optimistisch". Ein "schriftlich fest gehaltener Vorhabenskatalog sei das eine, die konkrete Umsetzung von Maßnahmen das andere", meinte MKV-Vorsitzender Walter Gröblinger in einer Aussendung am Sonntag. Zufrieden zeigte sich Gröblinger über das geplante Festhalten der neuen Bundesregierung am Verbot der Leihmutterschaft:
Es ist Teil unserer christlichen Weltanschauung, dass wir die ethischen Probleme in derartigen Bereichen nicht einfach ausblenden können und wollen.
Beim Thema Bildung wertete Wolf Steinhäusl, MKV-Kartellsenior (Jugendobmann) positiv, dass der konfessionelle Religionsunterricht beibehalten werden soll. Auch der geplante Ethikunterricht für all jene, die keinen Religionsunterricht besuchen, wird von Seiten des MKV erfreut aufgenommen. Ähnlich fällt auch das Urteil Steinhäusls zur vorgesehenen "Evaluierung und Qualitätssicherung" der Materialien des Religionsunterrichts - insbesondere des islamischen Unterrichts - in Hinblick auf verfassungsrechtliche Werte aus; diese begrüße er "uneingeschränkt".
"Mehr als überfällig" sei hingegen das zukünftige Unterrichtsprinzips "Digitale Kompetenzen", das in der Schule verankert werden soll. Gröblinger und Steinhäusl nannten die Digitalisierung als "eine der zentralen Herausforderungen der Gegenwart".
Kritisch sieht der MKV-Jugendobmann hingegen das Thema Pensionen: "Hier hätten ein wenig mehr Mut und ein klares Bekenntnis zu einer umfassenden, nachhaltigen Reform des Pensionssystems nicht geschadet." Gröblinger wiederum hätte sich bei der Abschaffung der kalten Progression "mehr Engagement" gewünscht.
Positiv bewertete der MKV die geplante Umsetzung einer kostengünstigen österreichweiten Jahresnetzkarte für den öffentlichen Verkehr. Dies sei ein "wichtiger Schritt im Sinne des Umweltschutzes, der gerade auch in Ausbildung befindlichen jungen Menschen und Studierenden zu Gute kommt". Auch die geplante Erhöhung des Familienbonus und die Senkung der Lohn- und Einkommenssteuerstufen begrüßen Steinhäusl und Gröblinger unisono.
Der MKV wurde am 9. September 1933 anlässlich des Katholikentages in Wien gegründet. Laut Eigendefinition ist der MKV eine "Wertegemeinschaft", die auf vier Prinzipien basiert: Ihre Mitglieder sind katholischen Glaubens, sind patriotisch und pro-europäisch, sehen Bildung als wichtigen Wert und bleiben den anderen Mitgliedern ein Leben lang verbunden ("Lebensfreundschaft"). Aus dem MKV sind zahlreiche wichtige Politiker der Zweiten Republik hervorgegangen. Der MKV ist eine katholische Gemeinschaft von rund 18.000 Oberstufenschülern- und -absolventen aus 160 Verbindungen an etwa 100 Schulstandorten in ganz Österreich.
Auf europäischer Ebene ist der MKV Teil des Europäischen Kartellverbands (EKV), der alle europäischen christlichen Studentenverbände verbindet. In Österreich ist der MKV weiters Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) und Teil des Katholischen Laienrats (KLRÖ).
Quelle: kathpress