Dreikönigstag: Pfarren sammeln für Priesterausbildung weltweit
Die "Päpstlichen Missionswerke Österreich" (Missio) sammeln auch heuer wieder am Kirchenfest "Erscheinung des Herrn" (auch "Epiphanie" bzw. Dreikönigstag) am 6. Jänner in allen katholischen Pfarren für die Priesterausbildung in den ärmsten Ländern der Welt. Priesterseminare in Afrika, Asien oder Lateinamerika müssten aus Geldgründen immer wieder Kandidaten ablehnen, "unsere Unterstützung ist deshalb wichtiger denn je", erklärte Missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner dazu.
Konkret ermöglicht die Kollekte die Ausbildung von mehr als 80.000 Priesterstudenten. Mit 18 Euro wird ein Seminarist in Burkina Faso zum Beispiel eine Woche lange ernährt. Neben der Einzelspende bewirbt "Missio" auch eine "Patenschaft" von 50 Euro im Monat, die einem Seminaristen die gesamten Lebenskosten pro Monat finanziert.
Das Geld komme auch tatsächlich bei den Betroffenen an, versicherte P. Wallner.
Wer einmal in Afrika, Asien und Lateinamerika gesehen hat, was Gott dort durch wunderbare Berufungen bewirkt, der führt gerne solche Sammlungen durch und hilft den jungen wachsenden Kirchen, gute Priester zu haben.
Das Geld wird nicht nach Rom überwiesen, vielmehr fördert Missio Österreich mit den Spenden konkrete und geprüfte Projekte. Der Spendenaufruf ergeht jedes Jahr durch den Papst persönlich, der die Missionswerke mit der Organisation der Sammlung beauftragt. Es handelt sich daher um eine "päpstliche Kollekte", da es um die ganze Weltkirche geht.
Im Jahr 2019 wurden in Österreich fast 600.000 Euro für die Priesterausbildung gesammelt. Dieses Geld kommt mehr als 80.000 Priester-Seminaristen in Afrika, Asien oder Lateinamerika zugute. Damit wird ihnen der Ausbildungsplatz, aber auch das tägliche Leben während der Ausbildung bezahlt. Die positiven Auswirkungen sind weitreichend, legt Missio dar: Priester seien neben ihrem priesterlichen Dienst oft die erste Anlaufstelle für Kranke und Hilfesuchende, in Afrika und Asien zudem außer ihrer pastoralen Bedeutung zugleich die obersten Sozialarbeiter ihrer Gemeinden. Da die staatliche Hilfe oft nicht funktioniert, sind es die Pfarrer, die vor einer Fülle von Herausforderungen stehen.
Im Jahr 1890 hat Papst Leo XIII. zum ersten Mal zur sogenannten Epiphanie-Kollekte aufgerufen, damals noch für die Befreiung von Sklaven in Afrika. Seither gibt es die Kollekte, die im Jahr 1923 in eine Sammlung für Priester umfunktioniert wurde. Dass sie am 6. Jänner in Österreich mit dem Schlusstag der als Haussammlung durchgeführten Sternsingeraktion der Katholischen Jungschar zusammenfällt, bedauerte P. Wallner. Man sei bemüht, hier künftig eine bessere Lösung zu finden.
Das Plakat zur diesjährigen Priestersammlung bildet drei junge, engagierte Priesterstudenten ab. Das Motiv entstand im Februar 2018 beim Besuch eines Missio-Teams im Priesterseminar Kandy in Sri Lanka, wo 166 Priesterstudenten durch Spenden aus Österreich unterstützt werden.
Quelle: kathpress