Glettler: Weihnachten ist "Fest des Heimkommens"
Weihnachten ist ein Fest des Heimkommens, ein Fest der Zugehörigkeit. Bei allem, was uns umtreibt, oftmals entfremdet und seelisch obdachlos macht - Weihnachten ist ein Nachhause-Kommen, ein Willkommen-Sein.
Das hat der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler am Dienstag in einem Weihnachts-Gespräch mit dem "Kurier" betont. Kernbotschaft von Weihnachten sei der Geburtstag jener Persönlichkeit, "die am nachhaltigsten unsere Welt verändert hat". Jesus stehe für eine Revolution der Liebe, die von Gott komme. Letzterer habe sich im Kind von Bethlehem mit einem menschlichen Gesicht gezeigt, "sich eingewoben in die DNA biologischer Existenz: Das ist eine gewagte, fast trotzige Behauptung des christlichen Glaubens - aber gerade deshalb ein tiefer Trost, Ansage von Nähe, Grund zum Feiern".
Angesprochen auf die oftmalige Kommerzialisierung und "Verkitschung" von Weihnachten meinte der Bischof: So manches Idyll habe durchaus seine Berechtigung, der Festgedanke dürfe sich allerdings nicht darin erschöpfen. Schließlich sei es der mystische Gehalt von Weihnachten, die innere Verbundenheit mit Jesus zu erneuern.
Weihnachten bedeute für viele schließlich auch Entlastung und Unterbrechung in einer "nervösen Zeit und Gesellschaft", in der immer mehr Menschen "Bildern des perfekten Lebens nachhetzen und gleichzeitig merken, dass wir an den damit verbundenen Ansprüchen ohnehin scheitern", erläuterte Glettler. Daraus resutliere eine Suche nach Sündenböcken, eine Suche nach "irgendjemand, der schuld daran ist". Inmitten dieser "größten Unruhe" könne Weihnachten die "Erfahrung eines gottgeschenkten Friedens" und Anstoß zu einem einfacheren, ruhigeren, konzentrierteren und liebevolleren Lebensstil sein.
Quelle: kathpress