Bethlehem-Friedenslicht ging von Wien aus in die Welt
Pfadfindergruppen aus mehr als 20 Ländern haben am Wochenende in Wien bei einem ökumenischen Gottesdienst das Friedenslicht aus Bethlehem entgegengenommen und bringen es nun in ihre Heimatländer. Dem Gottesdienst in der bis auf den letzten Platz gefüllten Pfarrkirche Donaufeld standen Domdekan Rudolf Prokschi, der anglikanische Reverend Patrick Curran, der evangelische Pfadfinderkurat Wolfgang König sowie der orthodoxe Priester und Pfadfinderkurat Athanasius Buk vor. Höhepunkt der Feier war - wie jedes Jahr - die Übergabe des Lichtes an die Pfadfinderdelegationen durch das Friedenslichtkind. Heuer hat die 11-jährige Victoria Kampenhuber aus Enns diese ehrenvolle Aufgabe übernommen.
Der Gottesdienst stand unter dem biblischen Motto "Suche den Frieden und jage ihm nach!" Der Friede komme nicht von alleine, "man muss ihn suchen und ihm nachjagen", so P. Buk in seiner Predigt:
Das heißt, wir müssen uns um den Frieden bemühen, uns anstrengen, Frieden zu haben und ihn zu erhalten. Wir können zum Frieden beitragen oder ihn zerstören, je nachdem, wie wir uns verhalten.
Es gehe vor allem um den Frieden in der Familie, zwischen Klassenkameraden, zwischen Freunden und Kollegen "und überall dort, wo man mit anderen Menschen zu tun hat", so Buk vor den jungen Pfadfindern. Die Suche nach dem Frieden sei ein Teil der am Anfang des Bibelverses formulierten Aufforderung: "Meide das Böse und tu das Gute". Von diesem Grundsatz soll das Leben eines jeden Christen und insbesondere das Leben eines jeden Pfadfinders geprägt sein: Immer zu versuchen, Gutes zu tun und Schlechtes zu meiden, in allen Bereichen des Lebens.
Buk erinnerte an die letzten Worte von Robert Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinderbewegung (1857-1941): "Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als ihr sie vorgefunden habt." Im deutschen Sprachraum sei zudem der Pfadfindersatz "Jeden Tag eine gute Tat" sehr verbreitet. "Als Pfadfinder habt ihr beschlossen und versprochen, diese Worte in eurem Leben umzusetzen", wandte sich der orthodoxe Pfadfinderkurat an die Gottesdienstteilnehmer.
Die Pfadfinder sollten nun das Licht aus Bethlehem mit nach Hause nehmen "und dort an alle Menschen verteilen, die es möchten, so dass das Licht der Geburt Christi gemeinsam mit euren guten Taten das Leben all dieser Menschen erleuchten möge", sagte Buk.
Weihnachtsbrauch in mehr als 30 Ländern
Die im Donaufeld versammelten Pfadfinder kamen u.a. aus Deutschland, Tschechien, der Slowakei, Polen, Ukraine, der Schweiz und den USA. Es war bereits das 31. Mal, dass internationale Pfadfindergruppen das Friedenslicht weiterverteilen.
Seit 1986 wird das Friedenslicht aus der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem nach Österreich geholt und anschließend als Symbol für die Hoffnung auf Frieden in die Welt getragen. Der vom Österreichischen Rundfunk (ORF) ausgegangene Weihnachtsbrauch am Heiligen Abend hat mittlerweile in mehr als 30 Ländern Fuß gefasst; nicht nur in Europa, sondern etwa auch in den USA und Teilen Südamerikas.
In Österreich ist das Friedenssymbol am 24. Dezember flächendeckend in vielen christlichen Pfarrkirchen, Bahnhöfen, Rot-Kreuz-Stationen, Bundesheer-Kasernen und den ORF-Landesstudios erhältlich.
Quelle: kathpress