Botschaft von Weihnachten ist das Geliebtsein
Weihnachten ist das emotional schönste Fest im Jahr, weil seine Kernbotschaft die des Geliebtseins und der Annahme ist: Das hat der Feldkircher Diözesanbischof Benno Elbs im Interview mit den Vorarlberger Nachrichten (Samstag) dargelegt. "Gott hat quasi einen Liebesbrief in die Krippe gelegt, der heißt: Ich liebe dich, du Mensch. Ich liebe dich, du Welt", sagte der Bischof. Die Sehnsucht, geliebt zu werden, stecke in jedem Menschen und führe auch heute zu einer "modernen Herbergssuche". Elbs:
Menschen sind auf der Suche nach einem Zuhause bei einem anderen Menschen. Weihnachten ist deshalb das Fest, das am meisten berührt.
Weihnachten sei das "Fest des Beschenktwerdens", betonte Bischof Elbs, der eine positive Einstellung gegenüber Weihnachtsgeschenken vertritt. Rituale seien schließlich eine Hilfe, Unaussprechliches zur Sprache zu bringen. "Ein Geschenk ist so viel wert, mit wie viel Liebe es ausgesucht wurde. Ich bin schon fürs Schenken und dagegen, auf dem Kaufen an sich herumzuhacken. Aber es ist wichtig, mit Sinn und Zuneigung zu schenken. Dann ist jedes Geschenk ein schönes Geschenk." Um "Weihnachtsstress" zu vermeiden sei auch wichtig, das Fest nicht mit Erwartungen zu überfrachten - etwa, es der schönste Abend des Jahres werden müsse.
Gleichzeitig beinhalte Weihnachten jedoch auch den Auftrag, "sich wie Jesus für Menschlichkeit einzusetzen", fuhr der Vorarlberger Bischof fort. An der Weihnachtskrippe werde der Mensch zum "Experte der Menschlichkeit", würden ihm daraus doch "Respekt und Wertschätzung, das Bemühen um Frieden sowie Hoffnung und Licht" entgegenkommen. Mit ihnen könne es auch gelingen, die zeitweise in Mode gekommene "Fixierung auf das Ich" - welche laut Elbs mitunter zu einem "Gefängnis" werden drohe - zu überwinden durch eine Hinwendung zum anderen Menschen. Die Solidarität, das "Wir, das Befreiung schenkt", sei für eine gute Zukunft unverzichtbar.
Er selbst werde am 24. Dezember tagsüber Menschen aufsuchen, "denen ich mit einem Besuch eine Freude machen kann", kündigte Elbs an. Nachmittags werde er sich dann in seine Heimatgemeinde Langen begeben, wo er mit Nichten und Neffen und deren Kindern feiere:
Wir beten das Weihnachtsevangelium, singen 'Stille Nacht' mithilfe einer CD und packen die Geschenke aus. Das Ritual ist dabei, dass immer nur ein Geschenk ausgepackt werden darf. Dann nimmt man das bewusster wahr.
Nach einem Abendessen mit seiner Mutter und der Familie seines Bruders werde er dann zur Mette im Feldkircher Dom fahren. Abschließend werde er nach Hause gehen und sich alleine vor die Krippe setzen. "Das ist für mich immer ein schöner und ruhiger Augenblick", so der Bischof über sein Feiern des Heiligen Abends.
Quelle: kathpress