Schönborn: Wärmestuben zeigen Sinn von Weihnachten
Die Wärmestuben in den Pfarren, die bei sinkenden Temperaturen Armutsbetroffenen und wohnungslosen Menschen warme Kleidung, einen Schlafplatz und Unterstützung anbieten, erinnern daran, was Weihnachten ausmacht. "Dass Gott ein Menschenkind geworden ist, in Armut und unter schwierigen Lebensumständen", so Kardinal Christoph Schönborn in seiner Freitags-Kolumne für die Gratiszeitung "Heute". Gottes Sohn sei Mensch geworden, damit "wir Menschen menschlicher werden", schreibt der Wiener Erzbischof.
Die Wärmestuben in unseren Pfarren sind dafür ein kleines, schönes Zeichen.
Auch wenn der Winter bisher noch mild sei, gebe es Menschen, deren Geld nicht ausreicht, um Miete, Wohnung und Heizkosten zu bezahlen oder die zwischen Heizen und Essen entscheiden müssten. Für Betroffene seien die insgesamt 35 pfarrlichen Wärmestuben in Wien eine wichtige Anlaufstelle; sie könnten darauf vertrauen willkommen zu sein sowie Wärme und Essen zu erhalten. Als konkretes Beispiel führte der Erzbischof die Wärmestube in der Pfarre "Auferstehung Christi" in Wien-Margareten an, wo der Pfarrer mit Ehrenamtlichen für 60 Gäste Schnitzel vorbereitet.
Hinter den pfarrlichen Wärmestuben in Wien stünden knapp 500 Ehrenamtliche, die "sich für diesen Dienst bereitgefunden" haben. Viele andere Menschen würden mit warmer Kleidung, haltbaren Lebensmittel oder Spenden mithelfen. "Für all diesen Einsatz kann ich nur danken!", betont der Wiener Erzbischof.
Wiener Caritas startet Winternothilfe und Kältetelefon
Insgesamt stellt die Caritas in Wien 1.850 Notquartier-, Schlaf- und Wohnplätze zur Verfügung, die u.a. vom Fonds Soziales Wien finanziell unterstützt werden. Heuer hat die Caritas die Zahl ihrer Notquartierbetten um 200 Plätze aufgestockt. Die zusätzlichen Betten befinden sich in der Zweiten Gruft in der Lacknergasse, in einer ehemaligen Bankfiliale und Polizeistation in der Breitenfurterstraße und in einem ehemaligen Pflegewohnhaus in Favoriten.
Zusätzlich sind in den Wintermonaten Streetworker und Kältebusse der Hilfsorganisation sieben Tage in der Woche im Einsatz, um möglichste viele Obdachlose mit Winterkleidung und Schlafsäcken zu versorgen. Seit 2. November steht zudem die Leitung des Caritas-Kältetelefons (01/480 45 53) offen, knapp 1.000 Anrufe sind laut Caritas bis Ende November bereits eingegangen.
Die Wiener Caritas sucht aktuell auch noch Freiwillige für die Unterstützung der Winterhilfe in Einrichtungen wie den pfarrlichen Wärmestuben, dem Louisebus, einer Arztpraxis auf Rädern, oder den Lebensmittelausgabestellen des Projekts "Le+O". (Caritas Spendenkonto: IBAN: AT47 2011 1890 8900 0000; Kennwort: "Winternothilfe")
Quelle: kathpress