Auch in vielen orthodoxen Kirchen steht Weihnachten vor der Tür
Nicht nur in der katholischen Kirche und den Kirchen der reformatorischen Tradition steht das Weihnachtsfest vor der Tür, auch zahlreiche orthodoxe Kirche feiern bereits am 24./25. Dezember das Fest der Geburt Christi. Der Grund dafür liegt in der Übernahme des Gregorianischen Kalender zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch die orthodoxen Kirchen von Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien, Rumänien, Bulgarien, Zypern, Griechenland, Albanien und Finnland.
In der griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale in der Wiener Innenstadt steht Metropolit Arsenios (Kardamakis) am Heiligen Abend bereits um acht Uhr früh einer "Göttliche Liturgie" vor; um 22 Uhr beginnt die große Weihnachtsvesper. Der feierliche Weihnachtsgottesdienst am 25. Dezember beginnt um 9 Uhr.
Die deutschsprachige Gemeinde der Metropolis feiert am Heiligen Abend um 16 Uhr in der Kapelle zum Hl. Johannes Chrysostomos im ersten Bezirk eine Weihnachtsvesper und "Göttliche Liturgie". Die Gottesdienste am 25. und 26. Dezember beginnen jeweils um 9 Uhr.
Anders als die katholische Kirche, die das Fest des Märtyrers Stephanus am 26. Dezember feiert, wird dieses Fest in der Orthodoxie am 27. Dezember begangen. Die "Göttliche Liturgie" in der Dreifaltigkeitskathedrale beginnt um 9 Uhr.
Der Weihnachtsgottesdienst in der bulgarisch-orthodoxen Kirche zum heiligen Iwan Rislki im zwölften Wiener Gemeindebezirk findet am 25. Dezember um 10 Uhr statt. Die "Göttliche Liturgie" am 26. Dezember um 10 Uhr ist der Gottesmutter Maria gewidmet. Am 27. Dezember wird um 10 Uhr das Fest des Märtyrers Stephanus gefeiert.
In der rumänisch-orthodoxen Andreaskirche in Wien-Simmering beginnen die Weihnachtsfeierlichkeiten am Heiligen Abend um 18 Uhr mit einer feierlichen Vesper. Die Weihnachtsliturgie am 25. Dezember beginnt um 10 Uhr, ebenso an den beiden folgenden Tagen.
In der kleinen orthodoxe Gemeinde St. Peter und Paul in Wien-Fünfhaus, die zum orthodoxen Patriarchat von Antiochien gehört, beginnen die liturgischen Weihnachtsfeierlichkeiten am Heiligen Abend ebenfalls um 18.30 Uhr.
Freilich: Nicht nur in den orthodoxen Zentralkirchen in Wien, sondern auch in vielen weiteren Kirchen und orthodoxen Pfarren in ganz Österreich, die zu den Patriarchaten von Konstantinopel und Antiochien bzw. zur rumänisch- und bulgarisch-orthodoxen Kirche gehören, wird Weihnachten gefeiert.
Restliche Orthodoxie feiert erst am 6./7. Jänner
Andere orthodoxe Kirchen wie beispielsweise jene von Russland und Serbien halten am Julianischen Kalender fest. Durch eine Kalenderreform im Jahr 1582 ist der Julianische Kalender 13 Tage hinter dem damals eingeführten westlichen Gregorianischen Kalender gefallen. Die orthodoxen Weihnachtsgottesdienste der Russen und Serben (in Österreich) finden dadurch am 6. Jänner (Heiliger Abend) und 7. Jänner (Christtag) statt.
Eine Besonderheit stellt in diesem Zusammenhang die ukrainisch-sprachige Gemeinde in Wien, die zur griechisch-orthodoxen Metropolis gehört, dar: Sie begeht ihre Feiertage nach dem Julianischen Kalender. Metropolit Arsenios wird also am 6./7. Jänner ein zweites Mal Weihnachten feiern.
Die Gesamtzahl der Gläubigen der orthodoxen Kirchen in Österreich wird auf rund 450.000 geschätzt. Genaue Zahlen gibt es seit 2001 nicht mehr. Dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel (griechisch-orthodox) gehören etwa 35.000 Gläubige an, der russisch-orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat) rund 40.000. Die meisten orthodoxen Gläubigen in Österreich zählt mit ca. 300.000 die serbisch-orthodoxe Kirche. Zur rumänisch-orthodoxen und bulgarisch-orthodoxen Kirche gehören jeweils rund 40.000 Gläubige. Die kleine Gemeinde des Patriarchats von Antiochien schätzt man auf 1.000 Gläubige.
(Infos: www.orthodoxe-kirche.at)
Quelle: kathpress