Vermehrt Hilfsprojekte mit kurzfristig Engagierten
Die Caritas setzt vermehrt auf Projekte, die Hilfsbereiten ein kurzfristiges Engagement nur für ein paar Stunden oder ein paar Tage ermöglicht. Damit reagiert die katholische Hilfsorganisation laut Caritas-Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner auf einen zweifachen Trend: "Es gibt zwar wesentlich mehr Menschen, die sich für andere einsetzen wollen, gleichzeitig sind sie aber spontaner und oft kurzfristiger engagiert", erklärte er in der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" (Ausgabe 1.12.) im Blick auf die 50.000 Freiwilligen bei der Caritas. Dass sich Menschen über längere Zeit einbringen, werde seltener, aber auch, dass ehrenamtlicher Einsatz automatisch mit Bezug zur Kirche verbunden ist. Schwertner:
Ich habe das Gefühl, dass auch Menschen, die der Kirche nicht unbedingt nahestehen, die Hilfe, die hier geleistet wird, wichtig finden.
Erfreulich sei auch der Zuwachs bei rüstigen Pensionisten, die nach dem Erwerbsleben einer sinnvollen Aufgabe nachgehen möchten und sich für die Caritas engagieren.
Gerade im Advent ist jegliches Engagement hoch willkommen, wie der Generalsekretär unterstrich. In der "turbulentesten Zeit des Jahres" herrschten durch die raue Witterung erschwerte Bedingungen für obdachlose Menschen. "Das Leben auf der Straße ist im Winter tatsächlich lebensgefährlich - und unsere Hilfe deshalb lebensrettend und notwendig", verwies Schwertner auf bewährte Caritas-Angebote wie Notquartiere, Wärmestuben, Kältetelefon oder die Ausgabe winterfester Schlafsäcke und Kleidung. "Aufgrund der vielen großartigen Freiwilligen in den Pfarren" ist es laut Schwertner möglich, dass heuer im Advent jeden Tag zumindest eine Wärmestube offengehalten wird. Um "richtig" zu helfen, reiche es aber schon, das Caritas-Motto angesichts von Frierenden mit einem Anruf beim Kältetelefon umzusetzen: "Hinsehen und nicht wegsehen."
Auch beim Weihnachtseinkauf könne man karitativ tätig sein, so Schwertner. Mit der Caritas-Aktion "Schenken mit Sinn" hätten Interessierte die Möglichkeit, sinnvolle Geschenke wie eine Ziege für eine Familie in Burundi oder einen Schlafsack für einen Obdachlosen zu kaufen. Durch die Initiative "Aufrunden" sei es zudem möglich, in allen Supermärkten und Läden des Rewe-Konzerns beim Zahlen aufzurunden. "Selbst wenn es nur ein paar Cent sind - wenn viele zusammenhelfen, kann Großartiges geschehen", betonte Schwertner. (Info: www.caritas.at, www.shop.caritas.at, Spendenkonto: IBAN AT92 6000 0000 0770 0004)
Quelle: kathpress