Caritas hilft auch mit Spenden aus Österreich
Nach dem schweren Erdbeben an der Westküste Albaniens versucht auch die örtliche katholische Kirche zusammen mit der Caritas den Betroffenen zu helfen so gut es geht. Das berichtete der Direktor von Caritas Albanien, Pater Antonio Leuci, im Radio-Vatikan-Interview (Donnerstag). "Die Lage ist sehr schwierig. Es sind bis jetzt mehrere große Nothilfezentren im Aufbau, in Lezha, Durres und Tirana, um die Familien aufzunehmen, die ihre Häuser verloren haben", schilderte Leuci. Die örtliche Caritas versorge mit Unterstützung von Caritasverbänden aus zahlreichen europäischen Ländern die Menschen mit Lebensmitteln, Wasser, Decken und Hygieneartikeln. Kirchliche Einrichtungen haben ihre Tore für Notleidende geöffnet.
Auch die österreichische Caritas, die seit vielen Jahren mit Sozialprojekten in dem südosteuropäischen Land aktiv ist, bat um Spenden für die Hilfsmaßnahmen für die Erdbebenopfer. "Wichtig ist, dass die betroffenen Menschen rasch Hilfe erhalten", sagte Caritas-Auslandshilfechef Andreas Knapp. Eine 50-Euro-Spende ermöglicht ein Lebensmittelpaket, mit dem eine Familie eine Woche lang überleben kann. Um eine Grundversorgung der Opfer rasch herzustellen, stellte die Caritas Österreich für die erste Nothilfe bereits 20.000 Euro zur Verfügung (Caritas-Österreich-Spendenkonto: AT92 6000 0000 0770 0004; Kennwort: Erdbeben Albanien).
Auch Papst Franziskus spendete am Donnerstag 100.000 Euro für die Betroffenen der Erdbeben-Katastrophe. Das vatikanische Entwicklungsministerium habe die Summe als Soforthilfe im Auftrag des Kirchenoberhaupts bereitgestellt, teilte der Vatikan mit.
Bei den bisher schwersten Erdstößen seit Jahrzehnten kamen nach jüngsten Angaben mindestens 41 Menschen ums Leben. 650 weitere wurden verletzt. Laut Hilfsorganisationen sind etliche tausend Menschen in der Krisenregion obdachlos und müssen in Notunterkünften oder unter freiem Himmel ausharren.
Das erste Beben der Stärke 6,4 hatte sich in der Nähe der Hafenstadt Durres am Dienstag ereignet. In Durres und im nahegelegenen Thumana stürzten Häuser ein. An Gebäuden in ganz Westalbanien entstanden schwere Schäden.
"Die Menschen trauen sich aus Angst vor weiteren Nachbeben und wegen der Einsturzgefahr nicht in ihre Häuser zurück", berichtete Caritas-Nothilfekoordinator Tobias Nölke am Mittwoch aus Thumana. Eine Angst, die sich wenige Stunden später und auch Donnerstagmittag bestätigte, als weitere Erdbeben die Region erschütterten.
Wiederaufbau wird dauern
Das Beben von Dienstagfrüh sei äußert stark gewesen, sagte der albanische Caritasdirektor Leuci im Gespräch mit Radio Vatikan. "Wenn man so was miterlebt, sitzen einem die Angst und der Schrecken wirklich in den Knochen." Im Rahmen der bisherigen Hilfsarbeiten habe man vor allem in der Hafenstadt Durres "schockierende Szenen gesehen", so der albanische Caritasdirektor. "Albanien ist auf eine solche Notlage nicht vorbereitet."
Viele Menschen würden wohl lange nicht in ihre Häuser zurückkehren können, meinte Leuci:
Nach der ersten Nothilfe wird die Phase des Wiederaufbaus der Häuser beginnen, für jene Familien, die nichts mehr haben und die ja ohnehin schon arm sind. Es geht darum, ihnen eine würdige Rückkehr zu ermöglichen. Wir schauen, welche Häuser wiederaufgebaut werden müssen und werden das dann entsprechend aller Sicherheitsstandards tun.
Quelle: kathpress