Klimaschutz: Österreichs Kirche laut Expertin Vorreiterin
Die österreichische Bischofskonferenz ist mit ihrem bereits im März 2019 beschlossenen Rückzug des Kirchenvermögens aus allen Unternehmen, die fossile Energieträger fördern, weltweit ein Vorreiter. Das hat die Geschäftsführerin der Koordinierungsstelle der österreichischen Bischofskonferenz, Anja Appel, bei der Herbsttagung der Ordensgemeinschaften betont. Sie sprach von einer Entscheidung mit "enormer Signalwirkung". Österreich sei nach Belgien und Irland erst die dritte Bischofskonferenz weltweit, die sich mit allen Diözesen zum sogenannten "Divestment" entschieden hat, also den Abstoß unethischer Investitionen.
Diese Nachricht habe international auch für großes Aufsehen gesorgt, "nur in Österreich selbst nicht". Der Grund dafür erklärte sich Appel damit, dass "zeitgleich mit der Veröffentlichung dieser Entscheidung auch die Krebserkrankung von Kardinal Christoph Schönborn publik wurde". Damit sei die Aufmerksamkeit dahin gewesen. Nachdem der Kardinal nun wieder genesen sei, werde hoffentlich auch die Umwelt-Initiative der Bischöfe bzw. der katholischen Kirche in Österreich wieder mehr Aufmerksamkeit finden. Letztlich gehe es um ein Kernthema im Einsatz gegen den Klimawandel, betonte Appel.
Die KOO-Geschäftsführerin ging bei der Jahrestagung des Missionsreferats der Orden auch auf die Amazonien-Synode im vergangenen Oktober im Vatikan ein und hob dabei die wichtige Rolle der Orden hervor; sowohl innerhalb der Synodenaula durch Delegierte und Experten, als auch außerhalb beim Rahmenprogramm in Rom. Das Abschlusspapier propagiere eine vierfache Umkehr: pastoral, kulturell, ökologisch und synodal. In diesem Sinne gelte es nun intensiv weiterzuarbeiten.
Bei der Jahrestagung wurden auch einige Daten aus dem aktuell verfügbaren KOO-Jahresbericht (2018) präsentiert. Demnach brachten die heimischen Ordensgemeinschaften 2018 rund 7,8 Millionen Euro für Hilfsprojekte in Entwicklungsländern auf. Allerdings dürfte die tatsächliche Zahl noch deutlich höher liegen, da nicht alle Orden ihre Zahlen an die KOO bekanntgaben.
Quelle: kathpress