Caritas bittet um Spenden für Erdbebenopfer in Albanien
Die Caritas Österreich hat angesichts des schweren Erdbebens in der Nacht von Montag auf Dienstag in Albanien um Spenden gebeten. Mitarbeiter der Caritas Albanien seien bereits auf dem Weg in die betroffenen Gebiete, wo das Haupt- und mehrere Nachbeben schwere Schäden anrichteten und letzten Meldungen zufolge bisher sieben bestätigte Todesopfer forderten. Caritas-Präsident Michael Landau wies darauf hin, dass eine Naturkatastrophe in einem der ärmsten Länder Europas die Menschen besonders hart treffe: "Wir müssen unseren Nachbarn jetzt zur Seite stehen!"
"Aus den Erfahrungen der vergangenen Erdbeben wissen wir, dass die Menschen dringend Unterkünfte sowie die akute Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln benötigen", so Lukas Steinwendtner, Leiter der Auslandshilfe der Caritas St. Pölten. Fabiola Laco Egro von der Caritas-Partnerorganisation "Today for the future" im albanischen Durrës - einem der hauptbetroffenen Orte -, befindet sich gerade in der niederösterreichischen Landeshauptstadt und ist auch in ständigen Telefonkontakt mit den Helfern vor Ort. Die Menschen seien nach den ersten Erdstößen in Panik auf die Straße gelaufen und wagten sich wegen drohender weiterer Beben nicht zurück in ihre Häuser, um z.B. warme Kleidung zu holen. Es würden Möglichkeiten sondiert, in Klöstern und Kirchengebäuden Notquartiere für die Opfer einzurichten, teilte Laco-Egro mit.
Die Caritas in Österreich ist seit vielen Jahren mit Sozialprojekten in Albanien aktiv. Es bestehe Kontakt mit Projektpartnern, um einen Überblick über das Ausmaß der Schäden zu erhalten und schnelle Hilfe gemeinsam mit der Caritas Albanien leisten zu können, teilte die Caritas mit. Präsident Landau bat die österreichische Bevölkerung um Mithilfe, "damit wir den so schwer getroffenen Menschen in Albanien rasch mit dem Notwendigsten helfen können". Sein Appell: "Ihre Spende kommt an, jeder Euro zählt!"
(Caritas Spendenkonto: IBAN AT92 6000 0000 0770 0004; Kennwort "Erdbeben Albanien"; Onlinespenden via www.caritas.at)
Auf gesamtem Balkan zu spüren
Das schwerste Erdbeben seit Jahrzehnten in Albanien hat Dienstagfrüh die Westküste des Balkan-Staates erschüttert. Nach den Angaben eines Regierungssprechers behandeln die Krankenhäuser derzeit mindestens 300 Verletzte, nachdem Häuser eingestürzt und Trümmer herabgefallen waren. Sicherheitskräfte sind auf der Suche nach Vermissten, die unter den Trümmern eingestürzter Gebäude vermutet werden. Das Zentrum des Bebens mit einer Stärke von 6,4 lag etwa 34 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Tirana.
Die Erschütterungen waren örtlichen Medien zufolge auf dem gesamten Balkan zu spüren, so in Sarajevo und im fast 700 Kilometer entfernten Novi Sad in Serbien. Auch in Süditalien soll das Beben zu spüren gewesen sein. Italien hat bereits Such- und Rettungsmannschaften sowie technische Hilfe nach Albanien entsandt. Den Teams gehören unter anderem Ärzte, auf Schadensanalysen spezialisierte Ingenieure und Mitarbeiter des Roten Kreuzes an, wie das staatliche Amt für Katastrophenschutz in Rom am Dienstag mitteilte. Vorrangige Ziele seien die Suche nach Opfern sowie die Unterstützung der lokalen Behörden bei der Stabilitätsprüfung von Gebäuden.
Quelle: kathpress