Leichtfried: Bibel hat nicht an Kraft verloren
Die Bibel drückt trotz ihres hohen Alters noch immer Lebenssituationen treffend aus und hat nicht an Kraft verloren, darauf hat der St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried in der "Ö1 Lebenskunst"-Sendung am Sonntag verwiesen. Als Beispiel nannte der Bibel-Experte die 150 Psalmen, die "alle unmöglichen und möglichen Situationen im Leben" und die "schönsten und schlimmsten Momente" eines Menschen thematisieren. Hintergrund der ORF-Sendung ist der erste "Sonntag des Wortes Gottes" am 26. Jänner, der auf Anordnung von Papst Franziskus stattfindet und künftig jährlich durchgeführt wird. Auch die österreichische Bischofskonferenz unterstützt den Themensonntag.
Ziel des "Sonntag des Wortes Gottes" sei es an die Ursprünge der Kirche im Volk Israel zu erinnern, meinte Leichtfried, der im Gremium der katholischen Bischofskonferenz u.a. für Bibel und Liturgie zuständig ist. Derzeit laden neben dem "Sonntag des Wortes Gottes" auch drei "Jahre der Bibel" (2018-2021) dazu ein sich mehr mit dem "Buch der Bücher" zu beschäftigen. Beide Aktionen werden vom Österreichischen Bibelwerk und einer neuen Bibel-App begleitet.
Zusätzlich informieren Kurse, wie ein "Crashkurs Bibel", und Schulungen für Lektoren über das vor einem Jahr neu herausgegebene Messlektionar und die neue überarbeitete Bibelübersetzung. So steht etwa ab 1. Dezember - mit dem sogenannten "Lesejahr A" - das Matthäus Evangelium im Zentrum, das heuer erstmals heuer in der überarbeiteten Übersetzung gelesen wird. Die auffälligste Änderung sei gleich in den ersten beiden Worten des Evangeliums zu finden, meinte Leichtfried. So heißt es der neuen Fassung nicht mehr "Stammbaum Jesu Christi" (Mt 1,1), sondern "Buch des Ursprungs Jesu Christi".
Herret: "Kinder an die Macht"
Mit Christian Herret, Experte für Öffentlichkeitsarbeit in der Dreikönigsaktion der katholischen Jungschar, war am Sonntag ein weiterer kirchlicher Vertreter in der Ö1-Sendung "Zwischenruf" zu hören. Herret erinnerte anlässlich des "Welttags der Kinderrechte" (20.Nov) an das Motto "Kinder an die Macht". Konkret zeige sich dies an den jungen Klimaktivisten der "Fridays for Future"-Bewegung, bei der junge Menschen an das soziale und ökologische Gewissen von Politikern, Eltern und älteren Generationen appellieren.
Sie seien keine "Chaoten", verteidigte Herret die Aktivisten, sondern "verantwortungsbewusste junge Menschen, die sich nicht auf die Lippenbekenntnisse der Politiker verlassen, sondern ihre Zukunft bestimmen wollen und dafür auf die Straße gehen." Herret machte auch auf die "Religion for Future"-Bewegung aufmerksam, bei der sich Vertreterinnen und Vertreter christlicher Kirchen, Buddhismus und Islam mit der Klimastreikbewegung "Fridays for Future" solidarisieren. "Wenn ein auf ewiges Wachstum basierenden Wirtschaftssystem seine Versprechungen nicht halten kann, dann muss eben das System verändert werden", folgerte Herret. Das Beste was man nun tun könne, sei die Welt in die "Hände der Kinder zu geben."
Quelle: kathpress