Diözese St. Pölten neues Mitglied im Klimabündnis Österreich
Die Diözese St. Pölten ist dem Klimabündnis Österreich beigetreten. Die Diözese gehört damit dem größten kommunalen Klimaschutz-Netzwerk Österreichs an, das sich seit 1990 für lokale Klimaschutz-Initiativen und den Schutz des Amazonas-Regenwaldes einsetzt. Diözesanbischof Alois Schwarz unterzeichnete am Mittwoch gemeinsam mit Petra Schön, Regionalleiterin des Klimabündnis Niederösterreich, die Kooperationsvereinbarung. Bei demselben feierlichen Anlass wurde zudem auch an sechs niederösterreichische Pfarren, die sich besonders für ökologisches Handeln im Sinne von Schöpfungsverantwortung und Nachhaltigkeit einsetzen, der Diözesane Umweltpreis verliehen.
"Es ist ein Beginn eines neuen Bewusstseins, das in die Umsetzung geht. Und da ist noch sehr viel zu tun!", betonte Bischof Alois Schwarz im Rahmen der Unterzeichnung. Das Klimabündnis sei ihm "persönlich ein großes Anliegen", so der Bischof. Mit der Kooperationsvereinbarung stellt sich die Diözese in die Reihe anderer Diözesen und Hilfsorganisationen wie die Diözese Linz, die Erzdiözese Salzburg, die Erzdiözese Wien sowie mehrerer Caritas-Einrichtungen, die dem Bündnis bereits angehören.
Klimaschutz sei zu einem "Thema in unserer Gesellschaft geworden", zeigte sich auch Schön überzeugt. Für die Regionalstellenleiterin des Klimabündnis Niederösterreich zeige die Unterzeichnung, dass auch die Pfarren und Diözesen eine zentrale Rolle spielen, "sie informieren, vernetzen und gehen mit gutem Beispiel voran".
Mit der Beitrittserklärung bekennt sich die Diözese u.a. zu einer stetigen Verringerung der Treibhausgas-Emissionen und zur Unterstützung der indigenen Partnerorganisation des Klimabündnisses am brasilianischen Rio Negro. Des Weiteren verpflichtete sich die Diözese auch zur Bewusstseinsbildung in den Pfarrgemeinden, wozu sie eine "Vorbildwirkung im Klimaschutz" wahrnehmen soll. Als konkrete Projekte seien bereits Kampagnen für einen autofreien Tag und eine Mobilitätswoche geplant, hieß es. Zudem sollen Energiesparmaßnahmen und die Zusammenarbeit mit lokalen Nahrungsmittelerzeugern und Bio-Betrieben beschlossen werden.
Umweltpreis für sechs Pfarren
Zu den Preisträgern des Diözesanen Umweltpreises gehört die Pfarre Amstetten-St. Stephan mit ihrem Projekt "Umweltschutz von Kopf bis Fuß". Das Jugendhaus Stift Göttweig wurde für die Ausbildung von "Jugendbotschafter*innen für Nachhaltigkeit" im Sinne der Papst-Enzyklika "Laudato Si" ausgezeichnet. Die Stadtpfarre Waidhofen/Ybbs punktete mit einem "Plastikfasten" in der Fastenzeit. Die Umstellung auf das lokale Fernwärmegenossenschaftsnetz brachte der Pfarre Bockfließ eine Auszeichnung. Die Pfarren des Seelsorgeraums St. Augustinus wurden für das Veranstaltungsprojekt "Tue Gutes und rede darüber" prämiert. Einen Preis gab es auch für die evangelische Pfarre Horn und deren Umstieg auf PV-Anlage und Fernwärme aus Biomasse.
Ins Leben gerufen wurde der Preis von der Katholischen Aktion der Diözese St. Pölten gemeinsam mit der Evangelischen Kirche Niederösterreich und der Erzdiözese Wien in Kooperation mit dem Land Niederösterreich, zudem liefert die Energie- und Umweltagentur NÖ Fachexpertise. Prämiert wird dabei ökologisches und schöpfungsfreundliches Handeln in der Pfarre, wobei die Hauptpreise mit je 1.000 Euro dotiert sind, teilten die Organisatoren mit.
Das Klimabündnis wurde 1990 gegründet und ist ein globales Klimaschutz-Netzwerk. Die Partnerschaft verbindet indigene Völker in Südamerika mit mehr als 1.700 Gemeinden aus 26 Ländern in Europa. In Österreich setzen sich über 980 Klimabündnis-Gemeinden, 1.200 Klimabündnis-Betriebe sowie 600 Klimabündnis-Schulen und -Kindergärten für Klima- und Regenwaldschutz ein. Die Zusammenarbeit der Klimabündnis-Mitglieder in Österreich mit der FOIRN, dem Dachverband der indigenen Organisationen am Rio Negro in Brasilien, ist eine international anerkannte Erfolgsgeschichte. Gemeinsam ist es gelungen, eines der größten zusammenhängenden Regenwaldschutzgebiete der Welt zu schaffen - es ist 1,6 Mal so groß wie Österreich.
Quelle: kathpress