Graz: Caritas-Ausstellung zum Wendejahr 1989
"Mein 1989 - Erinnerungen an die Wende" lautet der Titel einer Ausstellung, in der die Caritas der Diözese Graz Erinnerungen von Menschen aus der Steiermark an den Fall des Eisernen Vorhangs vor 30 Jahren präsentiert. Ausgangspunkt der Schau sind persönliche Schilderungen von Zeitzeugen über die dramatische Entwicklung im Herbst und Winter 1989/1990. Beispielhaft werden die gewaltsamen Geschehnisse in Rumänien veranschaulicht und Hilfsprojekte dargestellt, die die Caritas bis heute im heutigen EU-Mitgliedsstaat durchführt. Die Ausstellung wird am Donnerstag im Innenhof des Grazer Priesterseminars (Bürgergasse 2a, 8010 Graz) eröffnet, zugänglich bleibt sie bis 12. Dezember.
Die Schau ist zugleich Teil des Themenschwerpunkts "1989-2019: 30 Jahre Wende" der Caritas Steiermark. Der damalige politische Umsturz in Osteuropa steht im Zentrum einer Veranstaltungsreihe. Am 26. November spricht der ungarische Religionswissenschaftler an der Universität Szeged, Andras Mate-Toth, um 19 Uhr im Barocksaal des Priesterseminars zum Thema "Wende in der Krise?". Am 12. Dezember folgt um 19 Uhr am selben Ort eine Podiumsdiskussion mit dem ehemaligen Botschafter und EU-Sonderbeauftragten für den Kosovo, Wolfgang Petritsch, und dem Journalisten und Südosteuropa-Experten Norbert Mappes-Niediek, moderiert von Stefan Winkler von der "Kleinen Zeitung".
"Der Zusammenbruch des Kommunismus und der autoritären Staaten des früheren Ostblocks schien den Grundkonsens zu bestätigen, dass die liberale Demokratie die in unserer Zeit maßgebliche Staatsform ist", heißt es in einer Ankündigung der Caritas Steiermark. Diese Vorstellung und der Fall des Eisernen Vorhangs seien zur Hoffnung für viele geworden. Doch die sozialpolitischen Entwicklungen seither hätten die Erwartungen für viele Menschen in Osteuropa nicht einlösen können. "Heute geht der Trend in die andere Richtung". so die Caritas weiter: Grenzen und staatliche Autorität würden "positiv konnotiert". Die Sorge darüber möchte die Caritas thematisieren. (Info: www.katholische-kirche-steiermark.at)
Quelle: kathpress