Salzburg, Kärnten: Umverteilung und Begegnung zum "Tag der Armen"
Zufriedene Bilanz haben die österreichischen Diözesen über ihre diesjährigen Aktionen rund um den kirchlichen "Welttag der Armen" (17. November) gezogen. Neben der Elisabethsammlung für die Caritas-Inlandshilfe gab es vielerorts Initiativen konkreter Hilfeleistungen und der Bewusstseinsbildung. In den Salzburger Stadtpfarren fand am Sonntag ein "Umverteilungstag" statt: Menschen in materieller Not hatten dabei die Gelegenheit, ihre Lebenssituation bzw. finanzielle Sorgen im vertraulichen Vier-Augen-Gespräch darzulegen und direkte Unterstützung zu erhalten.
"Das gemeinsame Hinschauen, Hinhören auf schwierige Lebenssituationen in unserem direkten Umfeld und die Hilfe gelingt beim Umverteilungstag beispielhaft", resümierte Projektleiter Thomas Neureiter in einer Aussendung der Erzdiözese Salzburg die Aktion. Insgesamt seien bei der heuer schon zum 15. Mal veranstalteten Aktion "Armut teilen" in den sechs beteiligten Pfarren 20.250 Euro "umverteilt" worden, an 330 Hilfesuchende.
"Wenn dich ein paar unerwartete Lebensereignisse treffen, dann geht es ganz schnell. Du kommst in eine Situation, die allein nicht mehr zu stemmen ist", wird in der Aussendung eine alleinerziehende zweifache Mutter, die an der Aktion teilnahm, zitiert. Projektleiter Neureiter betonte, dass die gewährte Hilfe schnell und "unbürokratisch" sei, besonders bei akuten Notlagen wie Krankheit, Trennung oder Arbeitslosigkeit. Ziel sei, "dass wir alle an sozialen Systemen mitbauen, damit Armutssituationen vermieden werden können". (Infos: www.armut-teilen.at)
Kärnten: Begegnungswoche soll solidarisieren
In Gurk-Klagenfurt wurde zum "Welttag der Armen" ein anderer Zugang gewählt: Die Caritas veranstaltete in den Tagen davor eine "Begegnungswoche" im Bezirk Völkermarkt, mit einem auf Solidarisierung ausgerichteten Impuls. In einer Bilanz zu diesem Veranstaltungsreigen mit Aktionen wie "Sozialdialogen" einem Dekanatstag für Pfarrgemeinderäte oder Austausch-Veranstaltungen wies die Hilfsorganisation auf dabei erlebbare "Begegnung, Vielfalt, Zukunft, Zusammenhalt, Nachbarschaft, Innovation" hin. Das Motto der Woche - "WIR.gemeinsam - MI.skupno" - sei überzeugend widergespiegelt worden.
Die im Zuge der Caritas-Begegnungswoche geschaffenen Begegnungsräume sollen in Zukunft das soziale Engagement im Bezirk Völkermarkt "vermehrt sichtbar machen und neuen Ideen und Initiativen Platz geben", hieß es. Angesprochen worden seien Themen wie Abwanderung, Einsamkeit, Aushöhlung des ländlichen Raumes, fehlende Infrastruktur vor Ort, zugleich aber auch bereits Einsatz für andere oder "der Wille, auf Veränderungen offen zuzugehen".
Künstlerisch abgeschlossen wurde die Begegnungswoche am Sonntag im Kärntner kirchlichen Bildungshaus Tainach. Die zahlreichen Besucher sahen bei einer Vernissage Werke von Völkermarkter Kunstschaffenden, die zum Thema Caritas in der Woche geschaffen wurden und der Hilfsorganisation zu Verfügung gestellt werden: Ihre Arbeiten spendeten Albert Messner, Emil Oman, Milena Kumer, Karl Vejnik, Helmut Blazej, Albert Krajger, Herlinde Sander, Corinna Hehn, Hermann Bricko, Monika Pirker-Perdacher, Simona Krajger, Stanko Sadjak, Gudrun Zikulnig und Gita Wandl.
"Gemeinsam können wir viel Positives bewirken und Menschen, die unsere Hilfe brauchen, unterstützen", sagte Caritasdirektor Josef Marketz im Rückblick auf die Begegnungswoche." Ich freue mich, dass die Caritas im Bezirk und in den Pfarren angekommen ist." (Infos: www.caritas.kaernten.at)
Zahlreiche weitere Aktionen fanden zu dem erst 2017 auf Initiative von Papst Franziskus erstmals international begangenen "Welttag der Armen" in den österreichischen Diözesen und Pfarren statt, darunter neben Spenden- und Lebensmittelsammlungen sowie Charityaktionen auch Erfahrungsberichte von haupt- und ehrenamtlichen Caritas-Mitarbeitern in über 50 Pfarren der Diözese St. Pölten. Eine weitere, ökumenische Initiative zum Welttag war die Aktion der Plattform "alt.arm.weiblich" in einem Wiener Einkaufszentrum, bei der auf die Altersarmut von Frauen hingewiesen wurde.
Quelle: kathpress