Elbs: "Umgang mit Armen ist Reality-Check für unseren Glauben"
Der Umgang mit den Armen ist nichts geringeres als ein "Reality-Check für unseren Glauben": Darauf hat der Feldkircher Bischof Benno Elbs aus Anlass des heutigen kirchlichen "Welttages der Armen" hingewiesen. Der Welttag, den Papst Franziskus 2017 eingeführt hat, erinnere Christen daran, dass ihr Platz "an der Seite der Armen" sei, so Elbs bei einem Gottesdienst am Sonntag in Dornbirn. Orte, an denen diese Überzeugung gelebt werden müsse, seien die Pfarrgemeinden.
Sind unsere Pfarrgemeinden Orte, wo Menschen das Gefühl haben: Hier bin ich daheim, hier werde ich getragen von einem Netz von Menschen, besonders auch dann, wenn ich schwach oder traurig bin?
Zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen zähle laut Elbs auch jene Armut, die sich in Einsamkeit und Beziehungslosigkeit zeige, aber auch in jenen Formen, die Alleinerziehenden, Arbeits-, Obdach- und Hoffnungslosen die Chance zur gesellschaftlichen Teilhabe nehme. Er sei außerdem überzeugt, dass "die Zukunft unserer Erde" von der Bereitschaft abhänge, das Teilen zu lernen: "Ohne intelligente Reduktion wird es keine Zukunft geben für die Menschheit", so der Bischof.
Glettler: Wachsamkeit gegenüber "versteckter Armut"
Zu einer erhöhten Wachsamkeit gegenüber Formen "versteckter Armut" hat der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler aus Anlass des "Welttags der Armen" aufgerufen. "Es gibt die offensichtliche und die versteckte Armut, sie kann Mitleid erwecken oder einfach nur beschämen. Ich denke etwa an psychische Beeinträchtigungen und an Suchterkrankungen. Ich denke an Menschen, die vom Wohnungsverlust bedroht sind oder an Einsamkeit leiden. Auch das Zerbrechen von Familien mit schweren Folgen für alle Beteiligten ist zu nennen", wird Glettler in einer Presseaussendung der Diözese Innsbruck zitiert.
Für Christen bestehe die Aufgabe angesichts dieser vielfältigen Formen von Armut darin, "wachsam zu sein und aktiv einzugreifen" - etwa in Form materieller Hilfe, aber auch "mit Gesten der Verbundenheit, wenn Perspektiven fehlen oder seelisches Leid belastet", so der Bischof. Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit dürften nicht das letzte Wort haben.
Quelle: kathpress