Zsifkovics: Den burgenländischen Weg weitergehen
Der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics hat in einem "Kanzelwort" zum anstehenden Martinsfest bzw. Diözesanjubiläum die Burgendländer aufgerufen, auch weiterhin ihr Leben aus dem christlichen Glauben heraus zu gestalten. Mit dem anstehenden Martinsfest am 11. November beginnt in der Diözese Eisenstadt der Festreigen zum 60-Jahr-Jubiläum. Höhepunkt ist ein großes Fest am Pfingstmontag, 1. Juni 2020, in Eisenstadt. Den Abschluss bildet das Martinsfest in einem Jahr.
Bischof Zsifkovics erinnert in seinem Schreiben daran, dass die Errichtung der Diözese Eisenstadt vor 60 Jahren beileibe nicht selbstverständlich und einfach gewesen sei. Nach dem Ersten Weltkrieg und der Abtrennung "Deutsch-Westungarns" von den ungarischen Mutterdiözesen Györ/Raab und Szombathely/Steinamanger hätten viele nicht an die Lebensfähigkeit "dieses kleinen und armen Landstriches" geglaubt.
Es sei aber anders gekommen, "weil die Menschen dieses Landes unsere Region mit ihrem Können und Fleiß, mit ihrer Hände Arbeit und vor allem mit ihrem Glauben und Zusammenhalt aufgebaut und bereichert haben und dies auch bis zum heutigen Tag tun". Darauf sei er als Bischof dieser Diözese stolz auf diese Leistungen, "dafür gilt es allen zu danken, und das ist zugleich auch Einladung und Ermutigung, diesen Weg als Bürger des Burgenlandes und als Christen der Diözese Eisenstadt gemeinsam in die Zukunft weiter zu gehen"; gemäß dem Motto "Einheit in der Vielfalt." Und der Bischof fügt hinzu: "Das ist und bleibt unser burgenländischer Weg!"
Zsifkovics appelliert an die Gläubigen, nach dem Vorbild des heiligen Martin nie aufzuhören, Jesus Christus zu suchen. Jeder und jede sei eingeladen, die eigenen Talente und Fähigkeiten in Kirche und Gesellschaft für die Menschen einzubringen "und am Aufbau des Reiches Gottes auf Erden mitarbeiten". Allen, die sich in der Diözese Eisenstadt darum mühen, "danke ich von Herzen für ihren Einsatz und ihr Engagement", so der Bischof.
"Wer glaubt, ist nicht allein!"
Alle, "die auf diesem Weg aus welchem Grund auch immer lau und müde geworden sind oder gar aufgegeben und sich von der Kirche abgewandt haben, lade ich als Hirte von Herzen ein, das Geschenk der Taufe in ihnen neu zu entdecken und den Weg in und mit der Gemeinschaft der Kirche zu gehen." Denn: "Wer glaubt, ist nicht allein!" Das sei gerade in einer Zeit des Individualismus und Egoismus, in einer Epoche verschiedenster Ängste und Herausforderungen, eine frohe Botschaft für die Menschen.
Damit das Jubiläumsjahr viele gute Früchte für die Kirche und die Gesellschaft bringen kann, brauche es vor allem das Gebet, schreibt der Bischof weiter. Und er wolle in diesem Zusammenhang besonders dem emeritierten Papst Benedikt XVI. danken, der analog zum Martinsjahr 2016 auch für das Jubiläumsjahr 2020 für die Diözese ein eigenes Gebet verfasst habe. Zsifkovics:
Es ist für mich das kostbarste Geschenk zu unserem Jubiläum, wofür ich ihm als Bischof auf diesem Wege in meinem Namen sowie im Namen unserer Diözese von ganzem Herzen danken möchte!
190.000 Katholiken
Die Diözese Eisenstadt wurde am 15. August 1960 auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes als eigenständige Diözese errichtet. Der erste Bischof von Eisenstadt war Stefan Laszlo, der bereits seit 1954 die Leitung der Apostolischen Administratur Burgenland inne hatte, Nachfolger wurden 1992 Paul Iby und 2010 Ägidius Zsifkovics. Derzeit zählt die Diözese Eisenstadt rund 190.000 Katholiken. In der Diözese gibt es 172 Pfarren, 80 Pfarrverbände und 165 Filialgemeinden.
(Infos zum Diözesanjubiläum: www.martinus.at)
Quelle: kathpress