
Regierungsbildung: Diakonie fordert soziale Themen ein
Soziale Themen müssen bei Regierungsverhandlungen - wer auch immer diese führt und zu einem Abschluss bringt - im Zentrum stehen. Konkret erwartet sich die Diakonie Hospizbegleitung für Sterbende, den Zugang zu leistbarem Wohnen und Verbesserungen in der Jugendhilfe in einem neuen Regierungsprogramm, wie die evangelische Hilfsorganisation am Mittwoch mitteilte. "Wir wissen aus der Praxis, wie es Menschen geht und was sie brauchen", betonte etwa Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Sie forderte eine "Sozialmilliarde", um soziale Dienstleistungen zugunsten von Heranwachsenden, Behinderten, Pflege- und Integrationsbedürftigen auszubauen.
Das Sterben beschäftige zu Allerheiligen besonders. Mehr als 3.500 ehrenamtlich tätige Hospizbegleiter kümmern sich laut Diakonie jeden Tag um Menschen in deren letzter Lebensphase. "Wenn wir die demografische Entwicklung der kommenden Jahre sehen, müssen wir uns als Gesellschaft besser darauf vorbereiten, denn der Bedarf an Hospiz- und Palliativleistungen wird weiterhin steigen", meinte auch Petra Richter, die Leiterin der Hospizbewegung Kärnten, über die Dringlichkeit humaner Sterbebegleitung und deren finanzielle Absicherung. Außerdem müsse der Palliativmedizin- und Hospizbereich österreichweit endlich einheitlich geregelt werden.
Beim Thema "Menschenrecht" Wohnen machte Lisa Jama, Leiterin der Diakonie-"Wohnberatung für AsylwerberInnen in Wien" (WiWA) auf die spezifischen Probelem von finanzschwachen Menschen mit Sprachbarrieren aufmerksam: "Sie kämpfen bei der Wohnungssuche gegen Diskriminierung und oft auch gegen blanken Rassismus." Es gelte den sozialen Wohnbau auszubauen und "diskriminierende Zugangsbeschränkungen nach Herkunft und Dauer des Aufenthaltes zurückzunehmen", so Jama.
"Was muss sich ändern, damit Jugendliche, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, nicht mit 18 ganz auf sich allein gestellt sind?" Auf diese Frage antwortete Heinz Wieser, Geschäftsführer der Kinder- und Jugendhilfe Einrichtung Diakonie Zentrum Spattstraße in Linz, mit der Forderung, in der Jugendhilfe Begleitung bis 21 Jahre im Regierungsprogramm zu verankern.
Quelle: kathpress