Caritas Graz erweitert Obdachloseneinrichtung "Ressidorf"
Die steirische Caritas hat am Dienstag in ihrer Obdachloseneinrichtung "Ressidorf" in Graz ihre Spendenkampagne für Menschen in Not in der Steiermark vorgestellt. Gleichzeitig erfolgte auch der Spatenstich für die barrierefreie Erweiterung der Notschlafstelle. Die Menschen, die hier eine Heimat finden, werden zunehmend älter und bleiben länger hier, erklärte Caritasdirektor Herbert Beiglböck.
Das ist ein Erfolg, über den wir uns sehr freuen. Aber dadurch wird es nun auch nötig, eine Pflegemöglichkeit für obdachlose Menschen zu schaffen.
Dank der Hilfe von Partnern in Diözese, Stadt Graz und Land Steiermark sowie vieler Spender könne die Caritas diese auch anbieten.
Anwesend beim Pressegespräch waren auch Ressidorf-Leiter Pierre Payer sowie als Förderer Soziallandesrätin Doris Kampus und die Grazer Stadträte für Soziales, Kurt Hohensinner, und Gesundheit, Robert Krotzer.
Unter dem Slogan "Hilfe größer als Armut" läuft in der Steiermark aktuell - wie in anderen Diözesen auch - eine Spendenkampagne der Caritas zugunsten von Bedürftigen im Inland an. Direktor Beiglböck sagte dazu:
Wir sind zweifellos ein reiches Land, dennoch dürfen wir die Not bei uns nicht übersehen.
Von Seiten der Politik erbat er dreifachen Respekt: "Respekt vor der Würde des Menschen, Respekt gegenüber der Form, wie Menschen unter oft schwierigen Umständen ihr Leben meistern - und auch Respekt vor dem Sozialstaat." Ein gut ausgebautes staatliches Sozialsystem trage maßgeblich dazu bei, Armut vorzubeugen.
Ressidorf-Leiter Pierre Payer stellte die Pläne zur barrierefreien Erweiterung vor, die Menschen mit Pflegebedarf den Zugang erleichtern soll. Die Caritas-Einrichtung bietet obdachlosen Menschen, von denen viele alkoholkrank und oft zusätzlich psychisch und körperlich belastet sind, eine langfristige Wohnmöglichkeit, die durch Leistungen der Hauskrankenpflege ergänzt werden. Eine barrierefreie Wohneinheit sowie eine rollstuhlgerechte Sanitäreinheit soll pflegebedürftigen Bewohnern künftig den Alltag erleichtern.
Caritas ist "Barometer der Menschlichkeit"
Den Spatenstich zur barrierefreien Erweiterung nahm Caritasdirektor Beiglböck gemeinsam mit Landesrätin Kampus und den Stadträten Hohensinner und Knotzer vor. Kampus erinnerte daran, dass es fast 24 Jahre her sind, dass Linde Ressi im Bezirk Jakomini das Ressidorf gegründet hat. Seither sei die Einrichtung nicht nur für Hunderte von Männern ein Zuhause geworden. Hohensinner würdigte die Caritas als "Barometer der Menschlichkeit". Die Stadt Graz habe die Aufgabe, Rahmenbedingungen zur Umsetzung dieser Menschlichkeit zu schaffen. Krotzer bekannte sich zum Anliegen, "dass auch jene Menschen die nötige Pflege bekommen, die aufgrund von Wohnungslosigkeit und Suchterkrankungen ein besonders schweres Schicksal haben". Die Umbauarbeiten im Caritas-Ressidorf würden das auch in Zukunft sichern.
Die Caritas sei in einem Bereich tätig, der in großen Teilen ohne öffentliche Förderungen auskomme, hielt Beiglböck fest. Dabei gehe es in den Angeboten der Caritas - von der Beratungsstelle zur Existenzsicherung über die Notschlafstellen bis hin zur Gesundheitsversorgung für Nichtversicherte in der Marienambulanz - stets darum, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten: Menschen würden dabei begleitet, ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen zu können. "Vieles, was wir für Menschen in Not tun, können wir nur mit Spenden finanzieren", wies Beiglböck hin. (Caritas-Spendenkonto: IBAN AT08 2081 5000 0169 1187 sowie online unter www.caritas-steiermark.at)
Quelle: kathpress