"cityChallenge": Neues Caritas-Schülerprojekt angelaufen
Die Caritas hat am Dienstag österreichweit ein neues Sozialprojekt gestartet, das Kinder und Jugendliche die Möglichkeit eines Einsatzes für Menschen in Not gibt. "cityChallenge" heißt die Initiative der "youngCaritas", an der sich bei der Erstauflage am 29. Oktober bereits 900 Schüler in allen Bundesländern beteiligten. Die meist klassenweise mitmachenden Jugendlichen sind in sozialen Einrichtungen unterwegs, um Projekte wie etwa eine "gesunde Jause" für das Wiener Obdachlosenzentrum "Gruft" umzusetzen. Caritas-Präsident Michael Landau dankte bei einer Pressekonferenz im "carla" in Wien-Margareten den Jugendlichen und lobte deren Einsatzfreude:
Oft hört man ja, die Jugend sei egoistisch und nur an ihrer Außenwirkung auf Instagram interessiert. Doch Egoisten sehen anders aus.
Mit dem Ein-Tages-Projekt sollen Möglichkeiten geschaffen werden, um "das soziale Gespür in Österreich zu stärken und zu pflegen", erklärte der Caritas-Präsident das Ziel von "cityChallenge". Wo Jugendliche sich engagieren und an den Rändern der Gesellschaft "hinsehen, wo andere wegsehen", würden Vorurteile abgebaut, soziale Fähigkeiten weiterentwickelt und das Gefühl der Verantwortung für andere gestärkt. "Die Erfahrung, gemeinsam etwas bewegen zu können, fördert auch das Miteinander in Österreich. Ihr verändert die Wirklichkeit", so Landau in Richtung der Teilnehmenden. Er selbst sei sehr gespannt auf deren Erfahrungen und die Folgewirkungen.
Konkrete Aufgaben für die Jugendlichen sind u.a., in Salzburg fiktive Sozialberatungsfälle zu lösen, in Oberösterreich ein Krankenzimmer zu renovieren und zu verschönern, in Innsbruck verschiedene Caritas-Einrichtungen im Rahmen einer Schnitzeljagd kennenzulernen oder in einer Bludenzer Suppenbar kreative Verkaufsgegenstände herzustellen. Auch ein Keksebacken für eine Behinderteneinrichtung, einen Herbstausflug mit Senioren, ein Fotoshooting in einem Mutter-Kind-Haus, eine Mithilfe in einem Sozialmarkt sowie den Besuch eines Mobilen Hospizes findet man auf der Liste der am Dienstag durchgeführten Projekte.
Organisiert wird die "cityChallenge" von der "youngCaritas", die übers ganze Jahr von und mit Jugendlichen durchgeführte Sozialinitiativen unterstützt und dafür einen "actionPool" von 2.400 regelmäßig beteiligten jungen Freiwilligen aufgebaut hat. Unterstützung erhält die Aktion von der Erste Bank und Sparkasse als Partner. Deren Sponsoring-Verantwortliche Routh Goubran würdigte das "tolle Projekt" wie auch dessen intensive Vorbereitung und Begleitung durch die Caritas. "Man lernt dabei, was in der Gesellschaft los ist", sagte Goubran. Zwei an der Aktion teilnehmende Schüler, Dilek (11) und Nazir (12) aus der Neuen Mittelschule Quellenstraße in Wien-Favoriten, berichteten bei der Pressekonferenz, im Schulunterricht sei es als Vorbereitung für die Aktion um das Thema Armut gegangen.
Geplant ist eine künftige Wiederholung der "cityChallenge" alle zwei Jahre, jeweils abwechselnd zu der bereits bewährten Jugendaktion "72 Stunden ohne Kompromiss", das von der youngCaritas in Zusammenarbeit mit der Katholischen Jugend und dem Radiosender Ö3 durchgeführt wird und bei den vergangenen Malen jeweils an die 5.000 jugendliche Teilnehmer hatte und im Jahr 2020 erneut ansteht. Mit dem nun ergänzenden Projekt solle "ein jährlicher Rhythmus geschaffen werden", sagte Landau.
Quelle: kathpress