Netzwerk Repam zur Amazonien-Synode: Zeit für Wandel ist gekommen
Das länderübergreifende kirchliche Panamazonien-Netzwerk Repam (Red Eclesial Panamazonica) hat ein eigenes Schlussfazit zu der am Sonntag endenden Amazonien-Synode im Vatikan gezogen. Darin wird die Notwendigkeit für kirchliche Reformen in der südamerikanischen Region betont. "Die Zeit dafür ist jetzt", heißt in einem am Samstag veröffentlichten Schreiben, das noch vor dem offiziellen Abschlussdokument des dreiwöchigen Bischofstreffens im Vatikan erschien.
Repam fordert als Ergebnis der Synode "neue Wege" in Seelsorge Pastoral, Kultur, Ökologie und Synodalität, die "vielleicht" auch für die gesamte katholische Kirche eine neue Etappe darstellen könnten. Dabei sei es von fundamentaler Bedeutung, die Stimme der im Amazonasgebiet lebenden indigenen Völker zu hören. Früchte eines daraus resultierenden Wandels sollten etwa neuer missionarischer Schwung und eine integrale Ökologie im Sinne der Umweltenzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus sein. Zudem brauche es neue Ansätze bei den kirchlichen Ämtern, um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden.
Das kirchliche Amazonas-Netzwerk sprach sich dagegen aus, dem Schlussdokument der Synode eine allzu hohe Bedeutung beizumessen. Es sei zwar "ein sehr wichtiges Werkzeug", werde für die "neuen Wege" aber nicht entscheidend sein. Mehr Orientierung erhoffe man sich dagegen von den Schlussfolgerungen, die der Papst aus dem synodalen Prozess ziehen werde. Ein entsprechendes Dokument könnte nach Angaben von Repam im März veröffentlicht werden.
In dem Schreiben, das auch von Repam-Präsident Kardinal Claudio Hummes unterschrieben ist, wird ausdrücklich davor gewarnt, auf jene zu hören, "die nichts ändern wollen und die es gerne sähen, wenn das alles hier jetzt zu Ende wäre". In Acht nehmen müsse man sich ebenso vor "Katastrophen-Propheten", die keinem Vorschlag etwas Gutes abgewinnen könnten.
Repam wurde 2014 von Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Laien aus dem Amazonasgebiet gegründet - als Reaktion der katholischen Kirche auf die fortschreitende Zerstörung in der Region. Ziele sind "der Schutz des Lebens, der Erde und der Kulturen". Das Netzwerk war maßgeblich an der Vorbereitung der dreiwöchigen Amazonien-Synode beteiligt.
Quelle: kathpress