Film-Hauptdarsteller Zolgar tief beeindruckt von Otto Neururer
Lucas Zolgar, der Hauptdarsteller im neuen Kinofilm über den von den Nazis im KZ Buchenwald ermordeten Tiroler Priester Otto Neururer (1882-1940), hat sich tief beeindruckt von dessen glaubensmotivierter Menschlichkeit gezeigt. Der im November in den österreichischen Kinos anlaufende Streifen zeige, "dass es wichtig ist, sich für die menschlichen Tugenden einzusetzen, für Aufrichtigkeit und Toleranz", sagte der aus Osttirol stammende Schauspieler im Interview der Kooperationsredaktion österreichischer Kirchenzeitungen. Egoismus und Narzissmus seien demgegenüber "eine Katastrophe". Der 1996 von der Kirche seliggesprochene Neururer "wird mir bleiben bis an mein Lebensende", sagte Zolgar. "Vor allem sein Einsatz für den Menschen und für das Leben."
Der Märtyrerpriester sei einer von jenen gewesen, "die dem großen Völkermord der Nazis etwas entgegengesetzt haben", einer, "der bis zum Ende nicht abgewichen ist von seiner Überzeugung", beschrieb Zolgar die von ihm dargestellte Persönlichkeit. Dies sei auch eine Botschaft Neururers für heute: "Wir leben in einer Zeit, in der schwierige Themen oft sehr einfach und populistisch erklärt werden", befand der Mime.
Da ist es umso wichtiger, dass man Menschlichkeit zeigt und sich nicht von der Masse mitreißen lässt.
Zolgar berichtete in dem Interview, dass er in den vergangenen Jahren in Filmen und auf der Bühne "eher immer das negative Element" verkörpert habe. Auch von daher sei Neururer für ihn "eine ganz besondere Rolle" gewesen. Die für ihn zentrale Botschaft des Neururer-Films:
Was zählt, ist der menschliche Umgang miteinander. Denn letztlich heilt und hilft nur die Liebe.
Der Spielfilm "Otto Neururer - Hoffnungsvolle Finsternis" wurde am 4. Juni im Rahmen einer Vorpremiere im Vatikan vorgeführt, seine offizielle Weltpremiere folgte am 4. Oktober in Innsbruck. Diese Vorführung war gleichzeitig Startschuss für eine Film-Tour durch ganz Österreich, die von Regisseur Hermann Weiskopf, Drehbuchautor Peter Mair und zeitweise von Darsteller Ottfried Fischer begleitet wird. Nächste Termine sind etwa am 3. November im Grazer Geidorf-Kino, am 7. November im Wiener Urania-Kino und am 8. November im Hollywood Megaplex St. Pölten (http://www.ottoneururer.com/kinotouren). 2020 wird der Film auch in ausgewählten Kinos in Deutschland, Frankreich und Italien gezeigt.
Sehender in Zeit der Verblendung"
Der historische Hintergrund des Films: Weil Otto Neururer als damaliger Pfarrer von Götzens in Tirol einer jungen Frau von der Ehe mit einem aus der Kirche ausgetretenen und geschiedenen Nationalsozialisten abriet, verhaftete ihn die Gestapo am 15. Dezember 1938. Im KZ Buchenwald wurde der Priester für verbotenen Glaubensunterricht brutal bestraft: Man hängte Neururer nackt und kopfüber an den Füßen auf, 36 Stunden dauerte sein qualvoller Todeskampf. 1996 wurde der Tiroler von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) seliggesprochen.
Mit diesen Ereignissen werden im Kinofilm 70 Jahre später Heinz Fitz, ein alternder Schauspieler und früheres Lebensborn-Kind, die jugendliche Straftäterin Sofia und der an Parkinson erkrankte Pfarrer Anton - dargestellt vom selbst unter dieser Krankheit leidenden Ottfried Fischer - konfrontiert, als sie sich auf die Suche nach den Spuren des Seligen machen. Die weibliche Hauptrolle der Straftäterin Sophia spielt die Südtirolerin Jasmin Mairhofer, aus Österreich sind Karl Merkatz in der Rolle des Brixner Fürstbischofs Josef Altenweisel sowie Heinz Fitz und Julia Gschnitzer im Team.
Quelle: kathpress