Leihmutterschaft international verbieten
Die "Aktion Leben" fordert die künftige Regierung auf, das versprochene Keimzellspendenregister einzuführen und Leihmutterschaft explizit zu verbieten. Der überkonfessionelle Verein möchte ein "klares Bekenntnis dazu, dass die Baustellen im Fortpflanzungsmedizingesetz unter besonderer Berücksichtigung des Kindeswohls beseitigt werden", betonte "Aktion Leben"-Generalsekretärin Martina Kronthaler in einer Aussendung am Dienstag. "Es muss gewährleistet sein, dass Kinder, die aus Eizellen oder Samenzellen Dritter entstanden sind, ihre Herkunft erfahren", so Kronthaler, die sich auch für ein internationales Verbot von Leihmutterschaft ausspricht.
Leihmutterschaft sei "im Grunde Kinderhandel", betonte Kronthaler. Die gespaltene Mutterschaft zwischen genetischer und biologischer Mutter widerspreche zudem den elementarsten Kinderrechten und beute benachteiligte Frauen aus.
Das Verbot von Leihmutterschaft liege laut "Aktion Leben"-Generalsekretärin auch im Interesse von Kinderwunschpaaren und der Fortpflanzungskliniken. Paare mit Kinderwunsch hätten zudem ein Recht zu wissen, "was geht und was nicht." So seien auch Fortpflanzungskliniken mit Wünschen konfrontiert, "die sie vielleicht gar nicht erfüllen wollen", meinte Kronthaler.
Nachholbedarf bei Beratung
Konkret fehle es an einem zentralen Eizell- und Samenspenden-Register und einer unabhängigen Beratung betroffener Paare sowie potenzieller Spenderinnen, kritisierte "Aktion leben". Zwar sei gleichzeitig mit dem 2014 verabschiedeten Fortpflanzungsmedizingesetz 2014 eine Prüfung eines zentralen Eizell- und Samenspenden-Registers beschlossen worden, die bereits 2016 positiv ausfiel, umgesetzt wurde das Vorhaben jedoch nicht. Außerdem seien zwar Gesetztes-Nachbesserungen in Aussicht gestellt worden, diese würden aber bis heute auf sich warten lasse, kritisierte der Verein.
Hinsichtlich der verpflichtenden Informationen bei einer Eizellspende attestierte "Aktion Leben" einen Interessenskonflikt bei Ärzten. So würden die behandelnden Ärzte auch die Informationsgespräche führen. Paare mit Kinderwunsch müssten aber deutlich besser über diese Risiken informiert werden, schließlich sei jede Schwangerschaft mit einer fremden Eizelle eine Risikoschwangerschaft und bringe Kinder um eine eindeutige Herkunft, so Kronthaler. Die Lebensschutzbewegung schlug als Lösung eine Informationspflicht über unabhängige Beratungsmöglichkeiten sowie die Behandlung des Themas in Schulen vor.
"Aktion Leben" ist ein überkonfessioneller, überparteilicher karitativer Verein, der sich vorwiegend aus privaten Spenden finanziert. Neben der Beratung und Unterstützung von schwangeren Frauen engagiert sich der Verein auch in der Bildungsarbeit. (Infos: www.aktionleben.at)
Quelle: kathpress