Ordensfrau warnt: "Menschenhandel ist ein Milliardengeschäft"
Menschenhandel stellt als moderne Form der Sklaverei ein Milliardengeschäft dar und wird kaum von der Öffentlichkeit bemerkt. Darauf weist die Ordensfrau und Aktivistin gegen Menschenhandel, Sr. Maria Schlackl SDS, in einer Aussendung hin. Der Umsatz der "Ware Mensch" wird von Schlackl auf jährlich 99 Milliarden US-Dollar geschätzt. Jährlich würden mehr als 2,4 Millionen Menschen Opfer von Menschenhandel und müssten die schlimmsten Formen wirtschaftlicher aber auch sexueller Ausbeutung erfahren. Der "Tatbestand Menschenhandel" und dessen vielfachen Verstrickungen und Auswirkungen sei aber bis heute tabuisiert, kritisierte die Ordensfrau.
Seit sechs Jahren engagiert sich Schwester Maria Schlackl vom Orden der Salvatorianerinnen aktiv gegen Menschenhandel in Oberösterreich. Das Thema stand auch im Fokus eines Informations- und Aktionstag auf der Linzer Landstraße, anlässlich des "Europäischen Tages gegen Menschenhandel" (18.10). Organisiert wurde die Veranstaltung unter dem Motto "Schutzlos-Wehrlos-Versklavt - Menschenhandel: Macht Schluss" von der Initiative "Aktiv gegen Menschenhandel in OÖ", der auch Missio Oberösterreich angehört.
Im Zentrum des Aktionstages standen Frauen und Mädchen, die durch Menschenhandel und unter Zwang in ausbeuterischen Abhängigkeitsverhältnissen als Prostituierte in Oberösterreich arbeiten müssen. Teil der Aufklärungsarbeit sei es aber auch Männer für das Thema zu sensibilisieren, meinte etwa P. Hans Eidenberger vom Orden der Marianisten. Es gehe um eine Bewusstseinsveränderung, "damit sie ihre Verantwortung übernehmen und ihnen klar wird, dass durch jeden Freier Ausbeutung gefördert wird", so Eidenberger. Menschenhandel bediene lediglich die "Interessen des Mannes, während Frauen außer ein paar Geldscheinen nichts davon haben", betonte Huschke Mau, Prostitutions-Aussteigerin und Aktivistin, in ihrem Vortrag.
Sr. Maria Schlackl gehört dem Orden der Salvatorianerinnen an. Gemeinsam mit fünf weiteren Frauenorden haben die Salvatorianerinnen im Jahr 2010 den Verein "Solwodi Österreich" gegründet. Ihr Einsatz gilt besonders Frauen und Migrantinnen, die Opfer von Menschenhandel, sexueller Gewalt und Ausbeutung geworden sind. Die im Verein engagierten Ordensfrauen verstehen sich als "klare stellvertretende Stimme in der Öffentlichkeit" mit dem "Mut zu prophetischem Handeln". (Info: www.solwodi.at)
Quelle: kathpress