Ordensspital setzt auf demenzgerechte Betreuung
Etwa 100.000 Österreicherinnen und Österreicher leiden aktuell an einer dementiellen Erkrankung, bis 2050 soll die Zahl der Betroffenen wegen der steigenden Lebenserwartung auf 230.000 ansteigen. Auf Grund der demografischen Entwicklungen müssten sich auch Krankenhäuser demenzgerecht und altersfreundlich gestalten, wie das Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt in einer aktuellen Aussendung informierte. Als konkrete Maßnahme setzte das Ordensspital eine interdisziplinäre Experten-Demenzgruppe ein und etablierte eine demenzgerechte Raumgestaltung sowie Schulungen. Das Ordensspital wurde für diese Bemühungen nun mit der Zertifizierung zum "altersfreundlichen Krankenhaus" des Österreichischen Netzwerks gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (ONGKG) ausgezeichnet.
Die Krankheit stelle für Betroffene und Angehörige, aber auch für Ärzte und Pflegkräfte eine Herausforderung dar. So bräuchten ältere, demenziell erkrankte Patienten während einer stationären Behandlung besondere Aufmerksamkeit und Zuwendung, erklärte Pflegedirektorin Elisabeth Rogy.
Im Elisabethinen-Krankenhaus wurden die Unterstützungsangebote für Patienten und Angehörige, eine demenzgerechte Raumgestaltung sowie Schulungen für Mitarbeiter ausgebaut. Letztere benötigen neben Fachwissen vor allem eine Sensibilisierung für die Bedürfnisse eines Menschen mit Demenz, meinte die Pflegedirektorin. Nur so könnten die Pflegenden die Emotionen des Patienten besser deuten und individuell darauf eingehen. Aber auch die Bevölkerung brauche mehr Wissen über das Krankheitsbild und mehr Verständnis für die Erkrankten, forderte Rogy.
Im Fokus der Maßnahmen stehe, den Wunsch der Betroffenen nach Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit zu respektieren und ein hohes Maß an Lebensqualität aufrecht zu erhalten, selbst wenn seine Demenzerkrankung weit fortgeschritten sei, meinte Rogy.
Quelle: kathpress