Wien: Trauerraum im Schottenstift öffnet seine Pforten
In der Zeit rund um Allerheiligen und Allerseelen, in der in vielen Menschen die Erinnerung an den Tod eines geliebten Menschen wach wird, bietet die "Gesprächsinsel" im Wiener Schottenstift gemeinsam mit der "Kontaktstelle Trauer" der Caritas der Erzdiözese Wien einen speziellen "Trauerraum". In der romanischen Kapelle des Schottenstifts werden von 26. Oktober bis zum 3. November "Stationen zum Nachdenken und Nachspüren- von der Klage bis zum Trost" aufgebaut sein, wie eine Klagemauer aus Ziegelsteinen. Man wolle damit einen Ort geben, wo Menschen "mit ihrer Trauer sein können", so Sr. Hermi Dangl, Leiterin der "Gesprächsinsel", in einer Aussendung. Der Trauerraum, der heuer zum dritten Mal angeboten wird, wurde in den letzten beiden Jahren von über 650 Besuchern in Anspruch genommen.
"Manchmal erleben sich trauernde Menschen als unerwünscht oder nicht in die Gemeinschaft passend", erklärte auch Hannelore Trauner-Pröstler von der "Kontaktstelle Trauer". Durch den Trauerraum sollen diese Menschen "einen Ort haben, wo sie angenommen sind". Der "Ort zur individuellen Trauer" bietet u.a. eine große Mauer aus Ziegelsteinen, in die - der Klagemauer in Jerusalem nachempfunden - Zettel mit Wünschen, Klagen und Bitten gesteckt werden und Kerzen angezündet werden können.
Die "Gesprächsinsel" ist eine gemeinsame Einrichtung der Österreichischen Superiorenkonferenz und der Kategorialen Seelsorge der Erzdiözese Wien. Insgesamt arbeiten 35 ehrenamtliche Seelsorger und Seelsorgerinnen in der seit knapp elf Jahren bestehenden Einrichtung an der Wiener Freyung.
Das Angebot der "Gesprächsinsel" wird seit einigen Jahren in deutscher und englischer Sprache angeboten und von Priestern, Ordensleuten und Laien betreut. Seit Anfang Dezember 2008 wurden über 55.000 Gespräche und Kontakte gezählt. Daneben werden regelmäßig Kompetenz- und Gesprächsführungskurse für Interessierte durchgeführt. (Infos: www.gespraechsinsel.at)
Quelle: kathpress