Politik soll Klima des Respekts im Land fördern
Schritte zur Förderung eines von Respekt und Menschlichkeit geprägten Klimas in der Gesellschaft erhofft sich der Feldkircher Diözesanbischof Benno Elbs von der künftigen österreichischen Bundes- bzw. der nächsten Vorarlberger Landesregierung. Es gelte einen guten Ausgleich bei Themen wie Arbeit, Bildung, Gesundheit, Wohlstand und der Erhaltung des Lebensraums sowohl regional wie global zu finden, sagte Elbs im Interview der "Vorarlberger Nachrichten" (Samstag). "Zudem müssen Menschen die Gewissheit der Sicherheit haben." Das Gefühl der Unsicherheit sei "ein gefährlicher Motor, den man politisch missbrauchen kann", warnte der Vorarlberger Bischof.
Die derzeit im Vatikan stattfindende Amazonien-Synode wird aus Sicht von Elbs Auswirkungen auf die ganze Welt haben, was den Umgang mit der Schöpfung betrifft. "Wenn die Lunge der Welt brennt, kann uns das nicht egal sein, und wenn Mächtige aus unerklärlichen Gründen verantwortungslos handeln, hat die Kirche eine moralische Kraft, weil sie nicht nur redet, sondern etwas tut", verwies der Bischof auf das Engagement kirchlicher Persönlichkeiten wie den österreichisch-brasilianischen Bischof Erwin Kräutler.
Mit Blick auf die Zukunft der Kirche wandte sich Elbs gegen ein Bild von christlichen Gemeinden als "geschlossene Clubs". "Die Gefahr jeder Gemeinschaft ist, dass sie sich selbst genügt. Deshalb ist der Auftrag von Jesus so wichtig, der lautet: Geht hinaus in alle Welt", betonte der Bischof. Ein Christ müsse sich dem Armen und dem Anderen zuwenden.
Da gibt es keine Ausrede. Eine christliche Gemeinde ist immer verbunden mit der Welt, wenn sie eine christliche Gemeinde sein will.
Elbs sprach zudem jedem Christen eine Mission und prophetische Aufgabe zu: "Mit der Angst lassen sich bekanntlich sehr leicht Massen mobilisieren, deshalb brauchen wir Propheten für die Hoffnung und gegen die Angst. Wenn sich jeder überlegt, was seine Mission in dem Ort ist, in dem er lebt, kann etwas Schönes entstehen."
Erfolgreiches Diözesanforum
Eine Positivbilanz zog der Bischof zum jüngsten großen Diözesanforum der katholischen Kirche in Vorarlberg. Dazu waren vor allem jene Menschen, die in den Pfarrgemeinden als Pastoralassistenten und Priester, aber auch als Pfarrgemeinderäte ehrenamtlich arbeiten, eingeladen - "und das sind immerhin über 20.000", schilderte Elbs im Interview.
Der Dank an diese Mitarbeiter und die Betonung des Miteinanders sei wesentlicher Punkt beim Diözesanforum gewesen, so der Feldkircher Diözesanbischof:
Das ist auch für die Zukunft der Kirche von Bedeutung. Es war uns ein Anliegen, den Blick für drei Aspekte zu schärfen: die Spiritualität, wie geht es in den Gemeinden weiter und die Nächstenliebe.
Die Rückmeldungen zeigten, dass die Veranstaltung für viele eine Kraftquelle gewesen sei und starke Impulse für den persönlichen Einsatz in der Pfarre gebracht habe.
Quelle: kathpress