Soziales Start-up "share" und Caritas Wien bekämpfen Hunger
Das in Deutschland erfolgreiche soziale Start-up "share" soll mithilfe der Caritas Wien nun auch in Österreich reüssieren und durch die Bereitschaft zum Teilen Hunger und Not im In- und Ausland bekämpfen. Die Idee des in Berlin lebenden gebürtigen Wieners Sebastian Stricker sei ist "so einfach wie sozial", heißt es in einer Aussendung am Mittwoch. "Nach dem 1+1-Prinzip stellen wir für jedes verkaufte Produkt automatisch ein gleichwertiges Produkt für einen Menschen in Not bereit", erläuterte Stricker. "Mit dem Kauf einer Flasche Mineralwasser wird so etwa Trinkwasserversorgung überall in der Welt sichergestellt." Für dieses Ziel kooperiert "share" in Österreich mit "Le+O", einem Lebensmittelprojekt der Caritas, mit dem Handelskonzern "Rewe" und mit "dm drogerie markt".
Generalsekretär Klaus Schwertner erklärte dazu, die Caritas der Erzdiözese Wien sei "share" für die Kooperation sehr dankbar, "weil wir der Überzeugung sind, dass Lebensmittel in den Magen und nicht in den Müll gehören". Gemeinsam mit mehr als 1.000 freiwilligen Helfern sowie mit engagierten Unternehmen mache die kirchliche Hilfsorganisation beim Projekt "Le+O" (Lebensmittel und Orientierung) Menschen in Not satt und wolle sie "beim Weg raus aus der Armutsspirale" unterstützen.
Sebastian Strickers Ziel ist es, "sozialen Konsum in den Massenmarkt zu bringen und Spenden wie selbstverständlich in den Alltag zu integrieren". Mit "share" solle gezeigt werden, dass sich erfolgreiches Unternehmertum und gesellschaftliche Verantwortung nicht ausschließen, sondern gegenseitig verstärken - "und andere dazu inspirieren, es uns gleich zu tun", die Stricker hofft.
Seine Projekte sorgten in jüngster Vergangenheit international für Schlagzeilen. Mit seiner vielfach ausgezeichneten und einfach zu bedienenden App "ShareTheMeal" versorgen Spender seit Jahren täglich durchschnittlich 30.000 Menschen in ärmsten Ländern dieser Welt mit Lebensmitteln. Vor einem Jahr gelang dem Sozialunternehmer, der sich auch auf das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen stützt und früher selbst für die UNO tätig war, mit "share" ein zweiter Coup. Seit dem Start im März 2018 konnten in Deutschland bereits 15 Millionen Produkte verkauft und mehr als 400.000 Menschen dadurch mit Hilfe erreicht werden, heißt es in der Aussendung. 60 Brunnen seien gebaut oder repariert, mehr als vier Millionen Mahlzeiten und zwei Millionen Seifen verteilt worden.
Ambitioniertes Ziel auch in Österreich
Dieser Erfolg soll nun in Österreich fortgeschrieben werden. Seit August bieten die "dm"-Filialen "share"-Produkte an, nun startet das innovative Spendenprojekt auch in Merkur-Filialen sowie in ausgewählten BILLA-Filialen. In den nächsten zwölf Monaten sollen mindestens 50.000 Menschen in und außerhalb Österreichs mit Hilfeleistungen erreicht werden. "Wir wollen mindestens 250.000 Mahlzeiten und 150.000 Seifen verteilen und zwei Brunnen bauen", teilte Stricker mit.
Sein "1+1 Prinzip": Jeder Snack, wie zum Beispiel ein Bio-Nussriegel, spendet eine Mahlzeit. Für jede Flasche Mineralwasser wird ein Tag Trinkwasser durch Brunnenbau- und -reperaturprojekte in Ländern wie Liberia oder Kambodscha ermöglicht. Und der Kauf jedes Körperpflegeprodukts ist zugleich die Spende einer Seife - häufig in Kombination mit Hygienetrainings. Jedes "share"-Produkt verfügt über einen QR-Code, durch den sich nachvollziehen lässt, wo die Hilfe ankommt.
Der Sozialunternehmer nimmt - wie er sagte - Anstoß daran, dass sich fast 50 Prozent des gesamten auf der Welt vorhandenen Vermögens auf ein Prozent der Menschheit konzentrieren, während eine von neun Personen weltweit an Hunger leidet - mit zuletzt steigender Tendenz. "Wir wollen hier gegensteuern und einen konkreten Beitrag leisten."
Quelle: kathpress