Redner fordern mehr Beteiligung von Laien
Bei der Amazonien-Synode im Vatikan haben Redner am Mittwochvormittag erneut eine stärkere Beteiligung von Laien gefordert. Dabei müsse auch "über neue Dienste" nachgedacht werden, "die besser auf die Bedürfnisse der amazonischen Völker eingehen", heißt es in einer vom vatikanischen Presseamt versandten Zusammenfassung. In einem Redebeitrag wurde demnach die Idee eines Laien-Dienstes eigens für Frauen angeregt, der der Verkündigung des Evangeliums dienen soll.
Weil die katholische Kirche von den Menschen in Amazonien oft sehr weit entfernt sei, stießen neue evangelikale Gemeinschaften in dieses Vakuum vor, beklagten andere Synodenmitglieder. Gleichwohl müsse der ökumenische und interreligiöse Dialog aufrechterhalten werden.
Erneut forderten Synodenväter mehr Anstrengungen bei der Inkulturation der christlichen Botschaft in das Leben der Amazonas-Völker. Dies sei auch ein klarer Auftrag des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). Von den Bischöfen sei besondere Aufmerksamkeit und kritische Unterscheidung verlangt, um keine Lösung von vornherein auszuschließen. Dies gilt der Erklärung zufolge auch für die Weihe verheirateter Männer.
Ein drittes Themenfeld umfasste demnach die fortschreitende Zerstörung Amazoniens. Schuld daran sind mehreren Redebeiträgen zufolge das "Modell kapitalistischer Entwicklung, das die Natur auffrisst", Waldbrände, Korruption, Abholzung und illegaler Anbau.
Wie schon an den Vortagen gab es bei der Synode bislang nur jeweils vierminütige Redebeiträge ohne Rückfragen oder Diskussion. Kleingruppen nach Sprachen geordnet sollen ab Donnerstag ihre Arbeit aufnehmen. Unterbrochen wurden die Statements nur von vierminütigen Schweigepausen, um über das Gehörte nachdenken zu können. Diese Reflexionsmethode hatte Papst Franziskus im vergangenen Jahr bei der Jugendsynode eingeführt.
Quelle: kathpress