2.000 Jahre Kirchengeschichte auf zwei Teppichen
Auf Teppichen kann man ab sofort knapp 2.000 Jahre Kirchengeschichte des Burgenlandes "erlaufen". Das Projekt firmiert unter dem Motto "Fliegender Geschichtsteppich". Auf zwei jeweils rund acht Meter langen Teppichen werden die zentralen Stationen von 20 Jahrhunderten Kirchengeschichte im pannonischen Raum und von 60 Jahren Geschichte der Diözese Eisenstadt präsentiert. Die Idee dazu stammte vom Eisenstädter Diözesanarchivar Bernhard Weinhäusel. Die beiden Teppich-Prototypen liegen aktuell im Eisenstädter Bischofshaus auf. Bischof Ägidius Zsifkovics war der erste "Betreter" dieser textilen Geschichtsausstellung.
Das Christentum kam schon sehr früh in den Raum des heutigen Burgenlands: Römische Verwaltungsbeamte, Soldaten, Händler und Siedler brachten es wohl ab dem zweiten Jahrhundert in die römische Provinz Pannonien. Es dauerte dann freilich noch relativ lange, bis das Burgenland eine eigene Diözese wurde: Am 15. August 1960 errichtete Papst Johannes XXIII. mit der Bulle "Magna quae" die Diözese Eisenstadt und ernannte Bischof Stefan László wenig später zum ersten Diözesanbischof.
Die Geschichtsteppiche wurden anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums der Diözese Eisenstadt entwickelt. Das Jubiläumsjahr wird bereits am kommenden 11. November mit dem Martinsfest eröffnet und wird dann ein Jahr mit verschiedensten Aktivitäten begangen. Die Geschichtsteppiche können in den kommenden Wochen von jedermann während der Öffnungszeiten im Bischofshaus besichtigt werden. Danach "fliegen" sie mit weiteren Duplikaten in die Pfarren des Burgenlandes und sollen vor allem auch in Kirchen ausgelegt werden, um möglichst vielen Interessierten die Möglichkeit zu geben, die eigenen Kirchengeschichte kennenzulernen.
Bischof Zsifkovics zeigte sich in einer Aussendung der Diözese Eisenstadt angetan von den Teppichen: "Ich lade alle geschichtsinteressierten Burgenländerinnen und Burgenländer ein, auf diesem Teppich durch die Jahrhunderte zu fliegen", so der Bischof.
Begleitend zu den Teppichen ist auch die Broschüre "60 Jahre Diözese Eisenstadt - Das Christentum im Burgenland von den Anfängen bis heute" erschienen. Broschüre und Laufteppich wollten "auf die lange und oft leidvolle, aber auch hoffnungsreiche und einzigartige Geschichte des Burgenlandes hinweisen, die uns hierher geführt hat, wo wir nun (als Christinnen und Christen sowie als Europäer) stehen", so Bischof Zsifkovics in seinem Vorwort: Es gelte dankbar zu sein "für die historische Phase der Sicherheit und Freiheit, die wir gegenwärtig erleben". Und zugleich könne man "in sicherer Hoffnung auf die Liebe, Hilfe und Begleitung Gottes auf unserem persönlichen und kirchlichen Weg durch die Zeit Vertrauen in das Kommende haben".
Quelle: kathpress