Lackner: Greta Thunberg verdeutlicht Notwendigkeit zur Umkehr
Die Wutrede der 16-jährigen Klimaaktivistin Greta Thunberg bei der UNO-Klimakonferenz hat auch auf den Salzburger Erzbischof Franz Lackner Eindruck gemacht. Sie sei ein Anstoß für eine Kehrtwendung hin zur Nachhaltigkeit. "Die Schöpfung stöhnt und ächzt unter der Last der Sünde, unserer Sünden", sagte Lackner in seiner Predigt im Salzburger Dom am Dienstag, an dem die Erzdiözese mit dem "Rupertifest" ihren Diözesanheiligen feiert. Lackner plädierte für eine Besinnung darauf, was "die von unserer Spaßgesellschaft gänzlich vergessenen Spurenelemente des Lebens" seien. "Wir brauchen Umkehr", fügte der Erzbischof hinzu, denn: "Uns ist alles nur geliehen."
Am Dienstagvormittag fand zum "Rupertifest" erst eine feierlichen Prozession statt, bei der Lackner gemeinsam mit Alterzbischof Alois Kothgasser, Weihbischof Hansjörg Hofer, Erzabt Korbinian Birnbacher und zahlreichen Priestern, Diakonen, Ordensleuten und Gottesdienstbesuchern die Reliquien des Heiligen Rupert von der Stiftskirche St. Peter in die Salzburger Bischofskirche brachte. Im Dom verwies Lackner auf die Salzburger Gründungsheiligen Rupert und Virgil, die neben dem Glauben auch die Achtung und Sorge für Mensch und Umwelt vorgelebt hätten.
Der Salzburger Erzbischof ging in seiner Predigt auf die Symbolik von Kreuz und Salz ein: So wie das Salz nicht Hauptspeise oder Süßspeise sei, so verhalte es sich auch mit dem Glauben. "Der Glaube ist eine Zugabe zur Welt, der dieser den Geschmack verleiht." Zu einem gelingendem Leben gehöre vieles dazu - soziale Sicherheit, Chancengerechtigkeit, familiäre Geborgenheit, Friede, Gerechtigkeit. "All das will der Glaube nicht ersetzen, aber diesem Ensemble einen köstlichen Geschmack verleihen", sagte Lackner. "Glaube gibt Sinn."
Das Kreuz und mit ihm das Leid soll nach den Worten Lackners nicht im Zentrum des Lebens stehen. "Wir sind auch zur Freude berufen." Freilich gebe es in jedem Leben "Kreuzpartikel", ganz persönliche wie auch gemeinschaftliche "'Golgothahügeln" wie plötzliche Krankheit, Unfälle, Verbrechen, Ungerechtigkeit, die nicht gesühnt wird, Kriege - und auch Klimakatastrophen. Sie alle seien Anstöße zur Umkehr.
Vita des heiligen Rupert
Die Erzdiözese Salzburg erinnerte in ihrer Presseaussendung an den heiligen Rupert, geboren um 650 in Worms als Spross einer Adelsfamilie. Er wirkte Ende des 7. Jahrhunderts auf Ersuchen von Herzog Theodo II. als Bischof von Worms zuerst in der damaligen bayerischen Hauptstadt Regensburg und unterwies den Herzog und seine Gefolgschaft im christlichen Glauben. Als Geschenk dafür erhielt Rupert von Herzog Theodo schließlich Salzburg. Der Herzog schenkte ihm außerdem ein Drittel aller Salzvorkommen. Damit war die wirtschaftliche Basis für den Ausbau Salzburgs zum Missionszentrum gegeben.
In Salzburg gründete Rupert das Kloster St. Peter und das Frauenkloster am Nonnberg. Die stattliche Kirche, die Rupert zu Ehren des heiligen Petrus errichtete, lag auf dem Platz des heutigen Domes. Rupert kehrte 714 in seine Heimat zurück, wo er vermutlich am 27. März 718 verstarb. Seine Gebeine wurden vom heiligen Virgil anlässlich der Einweihung des Neubaus des Salzburger Doms am 24. September 774 nach Salzburg überführt. Rupert ist Schutzpatron Salzburgs, des Salzbergbaus und der Salzarbeiter. Dargestellt wird er als Bischof, der ein Salzfass trägt.
Quelle: kathpress