Katholische Frauenbewegung: Bei Wahl und auch sonst mitbestimmen
Die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) hat alle in Österreich Wahlberechtigten dazu aufgerufen, beim Urnengang am 29. September von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. "Eine Demokratie lebt dort, wo sie Menschen praktizieren und sich dafür einsetzen", hieß es in einer Aussendung zur Nationalratswahl. Und auch abseits dieses Anlasses sollten mündige Bürgerinnen und Bürger Gelegenheiten wahrnehmen, den künftigen Weg Österreichs mitzubestimmen - gerade angesichts von wachsendem Autoritarismus und "Tendenzen in der Politik, Prinzipien der Demokratie zu unterlaufen", wie kfbö-Vorsitzende Veronika Pernsteiner am Freitag erklärte.
Die kfbö nannte als Beispiele für wünschenswertes demokratiepolitisches Engagement u.a. Bürgerinitiativen für Geflüchtete, Einsatz im Betrieb für die Rechte von Arbeitnehmern oder Demonstrationen für Geschlechter- oder Klimagerechtigkeit: "Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten", so Pernsteiner.
Im Zusammenhang mit der bevorstehenden NR-Wahl unterstützt die kfbö die Initiative "Pass-egal-Wahl" von SOS-Mitmensch, die am 24. September in Österreich lebende Personen ohne österreichischen Pass zur Stimmabgabe einlädt. Dies mache sichtbar, "dass nach wie vor mehr als 1,1 Millionen Menschen hierzulande von Mitbestimmung ausgeschlossen sind", so Pernsteiner. Sie plädierte hier für eine Änderung: "Eine solidarische, demokratisch gefestigte Gesellschaft lebt von der Partizipation aller."
Demokratiepolitik und Partizipation stehen aktuell unter dem Titel "einmischen - mitmischen - aufmischen" im Zentrum der Bildungsarbeit der kfbö. So ist die Katholische Frauenbewegung auch Mitglied des "Solidaritätspakts Zivilgesellschaft", der sich "für den Schutz und Ausbau von zivilgesellschaftlichen Handlungsspielräumen, sozialer Sicherheit und Demokratie" einsetzt und erst kürzlich einen "Demokratiereport" veröffentlicht hat. "Wo die Zivilgesellschaft eingeengt wird, geraten die Schwächeren zuerst unter die Räder", so Pernsteiner: "Und dazu gehören auch Frauen."
Im Blick auf die bevorstehende Nationalratswahl mahnte die kfbö-Vorsitzende zur Orientierung an christlich fundierten Werten wie Menschenwürde und Solidarität. Sie votierte für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Geschlechtergerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit, für die Stärkung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Sozialstaat. Wünschenswert sei "ein Miteinander in Politik und Gesellschaft, das auf Wahrhaftigkeit, Respekt und Integrität beruht und die konstruktive Auseinandersetzung nicht scheut".
Quelle: kathpress