Starkes Lebenszeichen von "#zusammenHaltNÖ" vor der NR-Wahl
Das im vergangenen Jahr kirchlich mitgegründete zivilgesellschaftliche Bündnis "#zusammenHaltNÖ" hat zwei Wochen vor der Nationalratswahl ein starkes Zeichen für die Demokratie gesetzt. Unter den rund 300 Teilnehmenden am "Fest der Demokratie" am Mödlinger Schrannenplatz fanden sich am Sonntag, dem Welttag der Demokratie, u.a. der Steyler Missionar P. Franz Helm, der Schauspieler Karl Markovics und Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger als Redner ein. Der Tenor: Wählen ist wichtig, eine lebendige Demokratie erschöpft sich aber nicht darin, sondern erfordert Engagement in vieler Hinsicht. "Demokratie heißt mitgestalten können", betonten die Veranstalter in einer Zusammenfassung am Montag.
Pater Helm vom Missionshaus St. Gabriel bei Mödling berichtete über den Entstehungsprozess und die Entwicklung von "#zusammenHaltNÖ" und sprach über den Einsatz der Steyler Missionare für die Rechte geflüchteter Menschen. Kritische Worte fand er für das Agieren der Behörden im Zusammenhang mit dem von der Caritas betreuten Flüchtlingsquartier in der Ordensniederlassung.
Mime Markovics ermunterte dazu, sich die Mühe des eigenständigen Denkens zu machen und im eigenen Kopf "den freien Markt der Argumente" zuzulassen. Volkshilfe-Chef Fenninger zeigte sich überzeugt, dass jene das bessere Narrativ haben, die sozial und menschlich eingestellt sind.
Noch gibt es starke demokratische Grundfesten in unserer Gesellschaft, die es zu feiern gibt, wies Elisabeth Klatzer von "#zusammenHaltNÖ" hin. Die durch einen Misstrauensantrag beendete jüngste Regierungsperiode habe einige diese Pfeiler ins Wanken gebracht. Mitorganisator Christoph Kornitzer pochte auf die Parteiunabhängigkeit des Bündnisses. Dennoch sein "klarer Wahlaufruf": "Gebt die Stimmen denen, die Demokratie wahren und ausbauen, die Garanten gegen Rechtsruck sind."
Zu Wort kamen auch Vertreter lokaler Initiativen wie des Flüchtlingsnetzwerkes "Connect Mödling", von "Kassandra Frauenberatung Mödling" oder vom Elternverein des Gymnasiums Bachgasse. Musikalische Beiträge der Sängerinnen Sigrid Horn und Laura Rafetseder und die begleitende Dialogausstellung "#demokratielebt" ergänzten das Programm.
Proteste seit vergangenem Advent
Vertreter von Zivilgesellschaft und Kirche - darunter Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner und der Steyler Missionar P. Helm - setzten im vergangenen Advent regelmäßige "Zeichen gegen soziale Kälte und Unmenschlichkeit". Jeden Sonntag um 17 Uhr fanden vor der Kirche St. Gabriel in Maria Enzersdorf (Niederösterreich) Kundgebungen für ein von Menschlichkeit geprägtes gesellschaftliches und politisches Klima statt. Den Anstoß gab der "Fall Drasenhofen", bei dem minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, die dort an der österreichisch-tschechischen Grenze in einem gefängnisartigen Quartier untergebracht waren, danach in das Caritas-Flüchtlingsheim St. Gabriel bei Mödling gebracht und auf Veranlassung des zuständigen FPÖ Landesrates weiter in andere, für Jugendliche oft ungeeignete Quartiere verschoben wurden.
Ganz im Zeichen der Solidarität mit Flüchtlingen und einer Kritik an der "Abschottungspolitik" der Regierung stand später die diesjährige "Romaria"-Wallfahrt Ende April, die von Schwechat zum Missionshaus St. Gabriel bei Mödling (NÖ) führte.
Quelle: kathpress