Bischof Aichern ist "Oberösterreicher von Herzen"
Der frühere Linzer Bischof Maximilian Aichern ist mit dem Preis "Oberösterreicher von Herzen" ausgezeichnet worden. Die "BezirksRundschau" vergibt die Auszeichnung jedes Jahr an Personen, die sich besonders um die regionalen und lokalen Strukturen verdient gemacht hat, heißt es auf der Website der Diözese Linz. Die Preisverleihung fand am 12. September bei einer Gala im Schloss Steyregg statt. Landeshauptmann Thomas Stelzer würdigte Aichern als jemanden, der in Oberösterreich über alle Grenzen der Religionsgemeinschaften hinweg "äußerst geschätzt" werde.
Aichern habe stets an einem guten Klima des Dialoges, des Ausgleichs und des Brückenbauens mitgewirkt. Stelzer bezeichnete ihn als "Sozialbischof, der manchmal auch ein unbequemer Mann für die Politik und die Gesellschaft war". Er habe sich als Sozialbischof aber nicht nur zu Wort gemeldet, sondern auch gehandelt und initiiert. Als Beispiele nannte der Landeshauptmann etwa die diözesane Arbeitslosenstiftung oder die Allianz für den freien Sonntag.
Maximilian Aichern wurde am 26. Dezember 1932 in Wien geboren. Er trat 1954 in die Benediktinerabtei St. Lambrecht (Steiermark) ein. Aichern studierte an der Universität Salzburg und an der Päpstlichen Hochschule San Anselmo in Rom und wurde 1959 in der Abtei Subiaco bei Rom zum Priester geweiht. 1977 wurde er nach dem Tod seines Vorgängers Wilhelm Blaindorfer Abt von St. Lambrecht. Ein Jahr später, 1978, wählte man ihn auch zum Abtpräses der österreichischen Benediktinerkongregation.
Am 15. Dezember 1981 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum neuen Bischof von Linz als Nachfolger von Franz Zauner. Am 16. Jänner 1982, einen Tag vor der Bischofsweihe, übernahm er die Amtsgeschäfte als 12. Bischof der Diözese Linz. Die Bischofsweihe erfolgte am 17. Jänner 1982 durch Franz Kardinal König im Linzer Mariendom. Aicherns Wahlspruch lautet: "In caritate servire" - "In Liebe dienen".
In der Bischofskonferenz war Aichern lange für soziale Themen zuständig, sein Einsatz dafür dauert bis heute an. Er begründete u. a. die erste Bischöfliche Arbeitslosenstiftung in Österreich (1987) und war Wegbereiter und Fürsprecher der Allianz für den freien Sonntag, die im November 1997 im Linzer Bischofshof unterzeichnet wurde. Unter der Führung des "Sozialbischofs Österreichs" erarbeiteten die Bischöfe 1990 den Sozialhirtenbrief. Auch am Zustandekommen des Sozialworts des Ökumenischen Rates der Kirchen, das 2003 veröffentlicht wurde, war Aichern maßgeblich beteiligt.
Das Wirken von Bischof Aichern wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt. So wurde ihm 1993 von der Universität Passau das Ehrendoktorat der Theologie verliehen. 1994 erhielt Aichern als erster Bischof die Ehrenbürgerschaft der Stadt Linz; darüber hinaus ist er Ehrenbürger der Stadt Norcia (Italien), der Marktgemeinde St. Lambrecht, der Gemeinden Mariahof, St. Blasen und Königsbrunn am Wagram und der Stadt Mariazell. Verliehen wurden ihm auch das Große Goldene Ehrenzeichen mit Stern der Republik Österreich (1992), das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich (2005) sowie das Große Goldene Ehrenzeichen und der Ehrenring des Landes Steiermark.
Quelle: kathpress