Religionen unterstützen Bewegung "Fridays for Future"
Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften haben sich zur Allianz "Religions for Future" zusammengeschlossen, um die Anliegen der Bewegung "Fridays for Future" zu unterstützen. In einer gemeinsamen Grundsatzerklärung heißt es: "Wir wollen diese Initiative aus unseren verschiedenen Glaubensüberzeugungen heraus im Respekt voreinander und vor jedem Menschen unterstützen", denn man teile die Sorge um das gemeinsame Haus der Erde und trage Mitverantwortung für dessen Erhaltung in gutem Zustand.
Wer sich mit der Allianz solidarisieren möchte, kann die Grundsatzerklärung unter www.schoepfung.at unterschreiben. Seit Juli 2019 haben das bereits über 290 Personen getan. Zu den Erstunterzeichnern gehören u.a. der katholische Moraltheologe Michael Rosenberger, die Islamforscherin Ursula Fatima Kowanda-Yassin, Traugott Kilgus, Umweltbeauftragter der evangelischen Kirche A.B., und Gerhard Weißgrab, Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft.
In der Erklärung ruft die Allianz führende Personen in den Religionen auf, sich in Wort und Tat mit aller Kraft für den Erhalt der Erde einzusetzen. Von politischen Verantwortungsträgern erwartet der Zusammenschluss einen "längst überfälligen" Strukturwandel hin zu einer ökosozialen Politik und Wirtschaftsordnung. Der Schutz der Schöpfung liege aber in der Verantwortung aller Menschen: "Alle Menschen bitten wir, einen achtsamen Umgang mit der Natur zu pflegen, auch wenn dieser persönliche Einschränkungen bedeutet", heißt es in der Erklärung wörtlich.
Religionen vermittelten den einzigartigen Wert des Ökosystems Erde, das nicht alleine für die Menschheit da sei, sondern allen Lebewesen als gemeinsamer Lebensraum diene. Religiöse Traditionen vermittelten deshalb wichtige Haltungen - Dankbarkeit, Achtsamkeit, Bescheidenheit, Gerechtigkeit, Demut und Geschwisterlichkeit - im Umgang mit der Natur.
Wir sehen jeden Menschen verpflichtet, im Einklang mit der Natur zu leben und ein treuer Haushalter oder eine treue Haushalterin für das gemeinsame Haus der Erde zu sein - in Verantwortung für künftige Generationen.
Ein besonderes Augenmerk richten die religiösen Traditionen auf diejenigen Menschen, die durch Armut, Krankheit oder Diskriminierung am verletzlichsten sind.
Sie sind von den ökologischen Gefahren am meisten bedroht und zugleich am wenigsten in der Lage, sich anzupassen. Alle Bemühungen um den Schutz der Erde müssen daher die Folgen für die Ärmsten der Menschen und für die besonders verwundbaren Tiere und Pflanzen berücksichtigen.
Am 23. September veranstaltet die "Fridays for Future"-Bewegung eine Pressekonferenz mit Vertretern verschiedener Religionen in Wien, darunter auch Weihbischof Stephan Turnovszky. (Infos: https://www.fridaysforfuture.at/)
Quelle: kathpress