Österreichs Ordensspitäler sind "offen für alle"
99 Prozent der Menschen, die in Österreichs Ordensspitälern behandelt werden, sind sozialversichert. Die Krankenhäuser versorgen allerdings auch nicht versicherte Patienten: "Sie sind offen für alle" und betreuen im Rahmen von Sozialprojekten auch Menschen, "die sonst nirgends mehr hinkönnen", erläuterte Michael Heinisch, Geschäftsführer der Vinzenz-Gruppe, einem Zusammenschluss von Ordensspitälern, in der aktuellen Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag".
Insgesamt werden in Österreich jährlich rund 20 Prozent aller Patienten in Ordensspitälern behandelt, diese seien laut Heinisch deshalb nicht mehr aus dem Gesundheitswesen wegzudenken. Derzeit gibt es 23 Fondsspitäler, die durch Frauen- und Männerorden gegründet wurden und 2018 über 500.000 Patienten stationär und 1,5 Millionen ambulant betreuten. Wichtig seien die Ordensspitäler auch als Arbeitgeber im medizinischen Bereich. 2018 waren in den Krankenhäusern 21.285 Mitarbeiter beschäftigt - 76 Prozent davon Frauen und 24 Prozent Männer.
Einen Schwerpunkt legen die in der Vinzenz-Gruppe zusammengeschlossenen Einrichtungen auch auf die Betreuung von Menschen, die eine engmaschige medizinische und pflegerische Behandlung brauchen, allerdings nicht in ein Pflegeheim wollen.
Wir bieten alternative Wohnformen, betreutes Wohnen, wo ein Mensch sich eine Wohnung mietet in einem Haus und er dann von uns pflegerisch betreut wird.
Die Ordenskrankenhäuser sind gemeinnützige Einrichtungen, arbeiten im öffentlichen Auftrag der Länder, sind Bestandteil der öffentlichen Spitalsplanung, unterliegen den Krankenanstalten-Gesetzen und werden überwiegend durch Steuermittel und Sozialversicherungsbeiträgen finanziert.
Künftig wollen diese noch mehr öffentliche Versorgungsaufträge übernehmen und die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Versorgungsträgern intensivieren. Das kündigte Heinisch bereits im April im Rahmen eines Pressegesprächs in Wien an. Konkret wollen die Ordensspitäler etwa ihre Krankenhausstrukturen öffnen, um niedergelassene Allgemein- oder Fachärzte einzubinden. Vorstellbar sei etwa, Primärversorgungszentren an den Spitälern anzusiedeln, deren betriebswirtschaftliches Management zu übernehmen oder eigene Zentren zu betreiben.
Ziel der "Zukunftsstrategie" sei auch der Ausbau trägerübergreifender medizinischer Kooperationen, um so eine lückenlose und abgestimmte Versorgung der Bevölkerung zu ermöglichen.
Quelle: kathpress