Steuer-Absetzbarkeit von Spenden für Bildungsprojekte gefordert
Die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden für Bildungsprojekte wie überhaupt eine inhaltliche Bildungsreform in Österreich fordert die Hilfsorganisation "Jugend Eine Welt". Die aktuell wahlwerbenden Parteien müssten dem Thema Bildung in einem künftigen Regierungsprogramm allerhöchsten Stellenwert geben und endlich auch eine inhaltliche Bildungsreform einleiten, die einer "Schule der Zukunft" gerecht werde, appellierte "Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer in einer Aussendung zum "Internationalen Tag der Jugend" am 12. August. Der von den Vereinten Nationen ausgerufene Jugendtag steht heuer unter dem Motto "transformierende Bildung".
Immer mehr junge Menschen würden für eine nachhaltige Zukunft aktiv. Das heimische Bildungssystem "muss sich entschieden auf ihre Seite stellen und das Verständnis für globale Zusammenhänge bzw. den verantwortungsvollen Umgang mit unserer Um- und Mitwelt verstärkt fördern", so Heiserer. Als Ergänzung zur staatlichen Verantwortung für ein besseres und globaler ausgerichtetes Bildungswesen gelte es auch private Geldmittel zu mobilisieren. Eine künftige Regierung solle daher auch die steuerliche Absetzbarkeit von Zuwendungen Privater und Stiftungen für Bildungsprojekte in Österreich in Angriff nehmen.
Generell habe sich Österreich im Rahmen des UN-Aktionsplans "Agenda 2030" verpflichtet, inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung für alle Kinder sicherzustellen. Eines der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung sehe zudem vor, dass "alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben", erinnerte der "Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer. Auch Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit seien als Lerninhalte vorgesehen. "Diese Themen müssen bei einer Überarbeitung der Lehrpläne unbedingt berücksichtigt und systematisch im österreichischen Bildungssystem verankert werden", forderte Heiserer.
In der Schule würden zudem wichtige Grundlagen für demokratisches Handeln und politische Partizipation gelegt. Junge Menschen bräuchten "geistiges und moralisches Rüstzeug", um "über den eigenen Tellerrand hinüberzuschauen, globale Zusammenhänge zu durchschauen und nicht auf jede Verschwörungstheorie hereinzufallen", so der "Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer. Insofern müsse eine "Schule der Zukunft" Kompetenzen wie Reflexions- und Kommunikationsvermögen, Selbstorganisation und Teamfähigkeit fördern und Solidarität und Verantwortungsgefühl stärken. "An so einer Schule sollten alle gesellschaftlichen und politischen Kräfte in Österreich gemeinsam mitbauen", appellierte Heiserer.
Quelle: kathpress