Drei Glocken aus Tirol für neue rumänisch-orthodoxe Kirche
Noch ist die neue rumänisch-orthodoxe Kirche im Nordbahnviertel in Wien-Leopoldstadt nicht fertig gebaut, die Glocken sind aber schon gegossen. Im zweiten Wiener Gemeindebezirk entsteht eine 400 Quadratmeter große Kirche mit freistehendem Glockenturm, wie er in der rumänischen Bukovina üblich ist. Die Glocken dazu wurden vor kurzem in der Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck angefertigt, wie die rumänisch-orthodoxe Kirche mitteilte. Dazu war eigens der für Österreich zuständige Bischof Serafim (Jonta) nach Innsbruck gereist. Der Bischof, weitere Geistliche der Kirche sowie zahlreiche Gläubige begleiteten den Guss der drei Glocken mit ihren Gebeten. Drei Glocken zu 270, 137 und 82 Kilo werden demnächst in die Gläubigen zum Gottesdienst läuten.
Metropolit Serafim hatte schon im September 2017 die feierliche Grundsteinlegung vorgenommen und damals den Kirchenneubau als "historisches Ereignis, auch für die anderen Christen in Wien" bezeichnet. Das neue Gotteshaus werde "ein Zeugnis des gemeinsamen Glaubens an Christus" sein und als "spirituelle Lunge" für ein Stadterneuerungsgebiet fungieren. Baubeginn war im Herbst 2018. Als Termin für die Fertigstellung wird von den Verantwortlichen der November 2019 genannt.
Die Firma Grassmayr hat bereits Erfahrung mit Glocken für rumänisch-orthodoxe Kirchen. Im vergangenen November wurde in Bukarest die neue "Kathedrale zur Erlösung der Nation" feierlich eingeweiht. Die Kirche ist 120 Meter lang, 70 Metern breit, 120 Meter hoch und bietet 5.000 Gläubigen Platz. Sie ist eine der größten orthodoxen Kirchen der Welt. Die größte von mehreren Glocken wiegt 25 Tonnen und wurde ebenfalls von der Firma Grassmayr gegossen.
Die Rumänisch-orthodoxe Kirche besitzt in Wien derzeit zwei Kirchen: die 2009 fertiggestellte Andreas-Kirche im 11. Bezirk (Simmering) und die 2014 von der katholischen Erzdiözese Wien übergebene Antonskirche im 15. Bezirk (Rudolfsheim-Fünfhaus). Mit dem neuen Gotteshaus in Wien-Leopoldstadt werden es demnächst drei Kirchen sein.
Neben Wien gibt es in Österreich weitere rumänisch-orthodoxe Gemeinden bzw. Gottesdienststätten in Salzburg, Graz, Linz, Klagenfurt, Knittelfeld, Feldkirch, St. Pölten, Wiener Neustadt, Innsbruck, Krems, Amstetten und Oberpullendorf. Die Zahl der rumänisch-orthodoxen Gläubigen in Österreich liegt Schätzungen zufolge bei bis zu 50.000. Genaue Daten gibt es nicht. 16 Geistliche sind für die Seelsorge zuständig.
Die rumänisch-orthodoxen Kirchengemeinden in Österreich gehören zur Diözese Zentral- und Mitteleuropa. Zuständiger Bischof ist Metropolit Serafim Romul Joanta mit Sitz in Nürnberg. In Österreich steht Bischofsvikar Nicolae Dura den rumänischen Gemeinden vor. (Infos: www.rumkirche.at)
Quelle: kathpress