Landau zur Aktion "Glockenläuten": "Hunger ist kein Naturgesetz"
"Hunger ist kein Naturgesetz": Darauf machte Caritas-Präsident Michael Landau im Vorfeld der Aktion "Glockenläuten gegen Hunger" aufmerksam. 3.000 Kirchenglocken, in 3.000 Pfarren in ganz Österreich und erstmals auch in Südtirol werden am morgigen Freitag, 26. Juli, läuten und auf das tägliche Sterben von Menschen an Hunger aufmerksam machen. Auf Beschluss der Österreichischen Bischofskonferenz werden bereits zum dritten Mal fünf Minuten lang im bewussten Gedenken an die Sterbestunde Jesu um 15 Uhr die Glocken erklingen. Ziel der Aktion sei es, "für ein Klima gegen Hunger zu werben", erklärte Landau bei einer Generalprobe am Donnerstag im Südturm des Wiener Stephansdoms gemeinsam mit der Wiener Klimaexpertin Helga Kromp-Kolb, wo am Freitag acht Glocken an der Aktion beteiligt sind.
Für Kromp-Kolb und Landau stand fest: Neben Konflikten ist die Klimakrise eine der Hauptursachen von Hunger und Unterernährung. Die Folgen der globalen Klimakrise würden vor allem die ärmsten Länder der Welt am stärksten treffe, obwohl sie diese am wenigsten verursacht haben. "Jedes halbe Grad Temperaturerhöhung vergrößert den Hunger, jede Schwächung oder Verstärkung des Monsuns schafft Dürre oder Überschwemmungen und damit Hungersnöte", erläuterte die Klima-Expertin. Sie verwies dabei auch auf das Dilemma, dass Menschen, die ums Überleben kämpfen mit der Natur nicht mehr sorgsam umgehen könnten:
Ein Teufelskreis, den wir durchbrechen müssen, in dem wir beides gleichzeitig bekämpfen: Den Hunger und den Klimakrise.
Aktuell leiden weltweit 821 Millionen Menschen an Hunger und diese Zahl sei im Steigen, warnte die Caritas in einer Aussendung. In Afrika sei sogar jedes dritte Kind chronisch unterernährt. Konkretes Ziel der Kampagne sei es laut Landau darum in den nächsten Wochen knapp 40.000 Familien vor dem Hunger zu retten. Und weiter:
Wir haben heute die Mittel, die Kraft und die Möglichkeiten, um den Hunger in der Welt zu besiegen - wir müssen es nur tun!
Bereits mit 10 Euro könne man einen Menschen einen Monat lang satt machen, appellierte Landau an Spenderinnen und Spender.
Bischöfe unterstützen Aktion gegen Hunger
Auch die österreichische Bischofskonferenz warnte in einer Presseerklärung nach ihrer Sommervollversammlung in Mariazell vor der verheerenden Lage in Afrika, wo jedes dritte Kind an chronischer Unterernährung leide. Konkret ruft die Bischofskonferenz dazu auf, die heurige Hilfsaktion der österreichischen Caritas zu unterstützen. (Info zu Spendenmöglichkeiten: www.caritas.at/hunger; Spendenkonto IBAN: AT92 6000 0000 0770 0004)
Quelle: kathpress