Wiener Neustadt: Kapuziner laden zum Ordensfest
Das Kapuzinerkloster Wiener Neustadt - das einzige Kloster des Ordens in Niederösterreich und zugleich das am längsten franziskanisch genutzte Kloster der heutigen Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol - lädt für 3./4. August zum Portiunkulafest, das traditionell im Orden groß gefeiert wird. Weihbischof Stephan Turnovszky hält am Sonntag, 4. August, den Gottesdienst um 10.30 Uhr und weiht die neu aufgestellte Kopie der Wiener Neustädter Madonna. Im Anschluss daran werden die Kinder der von den Brüdern betreuten Gruppen und die "KISIs" (God's singing kids) ein Musical im Klostergarten aufführen (12.30 Uhr und 17.30 Uhr).
Während der Niederösterreichischen Landessaustellung, die noch bis 10. November andauert, haben die Wiener Neustädter Kapuziner unter dem Motto "Christen in Bewegung" ihr Kloster geöffnet. Menschen aus verschiedenen Lebenswelten wird Raum gegeben durch Angebote der "Offenen Kirche" mit Live-Musik und Gebet, Tiersegnungen und Führungen zu verschiedenen Themen. Die Initiativen wollen zugleich einen Vorgeschmack auf das Jubiläumsjahr "400 Jahre Kapuziner in Wiener Neustadt" bieten, das im Jahr 2023 begangen wird. (Infos zu den Veranstaltungen 2019: www.kapuziner.at/christen-in-bewegung)
Wiener Neustadt ist seit jeher für den Kapuzinerorden ein wichtiger Standort: Das Kapuzinerkloster bringt sich seit Jahrhunderten in das religiöse, kulturelle und gesellschaftliche Leben in Stadt und Region ein und ist heute für seine aktive und breit aufgestellte Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbewegung bekannt.
Die franziskanische Präsenz in der heutigen Kapuzinerniederlassung Wiener Neustadt geht auf das um 1250 gründete Minoritenkloster zurück. Es wurde 1267 erstmals urkundlich genannt. Im Jahre 1623 wurden die Gebäude an die Kapuziner übergeben, die in der Folge einen Umbau des Klosters begannen. Seitdem leben und arbeiten Kapuziner in Wiener Neustadt. Die einzige Unterbrechung erfolgte während der NS-Zeit (1941-1945), in der das Kloster wie viele andere Kapuzinerklöster beschlagnahmt wurde. Nach Kriegsende wurde das Haus dem Orden zurückgegeben und restauriert.
Ordensgründungen, aber auch Klosterschließungen und Umwidmungen zu Manufakturen durch Joseph II., spielen weiters in der Niederösterreichischen Landesausstellung "Welt in Bewegung" eine Rolle. Die Landesausstellung hat kürzlich ihren 100.000 Besucher begrüßt und hat ihre Pforten bis 10. November geöffnet. Haupt-Locations sind die Kasematten und das Museum St. Peter an der Sperr, Neben-Locations die Theresianische Militärakademie, das zu Heiligenkreuz gehörende gotische Neukloster und das historische Wasserkraftwerk Ungarfeld. Außerdem gibt es in Frohsdorf einen Themenweg "Auf den Spuren des Grafen von Chambord" und einen weiteren Museumsstandort in Bad Erlach. Er hat als aktuellen Schwerpunkt die regionale jüdische Geschichte.
Quelle: kathpress