Ordensklinikum Linz startet Online-Plattform zur Krebsnachsorge
Das "Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern" hat jetzt die Online-Plattform www.selbertun.at zur Krebsnachsorge gestartet. Ziel sei es, Patienten "ein hochwertiges und leistbares Nachsorgeangebot zu bieten, das die medizinische Versorgung im niedergelassenen Bereich sowie die onkologische Rehabilitation perfekt ergänzt", erklärte Sigrid Miksch, Leiterin der Krebsakademie am Klinikum, in einer Pressekonferenz am Dienstag in Linz. Das neue Angebot Selbertun.at richte sich zum Start vorwiegend an Krebspatienten aus Oberösterreich, stehe jedoch allen Krebspatienten offen - unabhängig davon, wo diese behandelt werden oder wurden. Zudem unterstützt die Plattform auch Angehörige mit speziellen Informationsangeboten.
Zugrunde liege die Erfahrung, dass viele Krebspatienten die Frage "Was kann ich selber tun?" besonders in der Zeit nach einem Krankenhausaufenthalt beschäftigt und anfällig seien für dubiose Heilpraktiker sowie zweifelhafte, kostspielige und oft sogar gefährliche Behandlungen. Die Plattform selbertun.at biete den Betroffenen als erstes digitales Vermittlungs- und Informationsangebot für seriöse ganzheitliche Krebsnachsorge Orientierung und Unterstützung, betonte Miksch.
Auch Komplementärmedizin berücksichtigt
Krebspatienten finden auf der Webseite www.selbertun.at ein Netzwerk mit mehr als 50 Fachleuten aus den Bereichen Ernährung, Psychologie, Pflege, Bewegung, Komplementärmedizin, Kreativ- und Körpertherapien sowie Rehabilitation, Beratung und Selbsthilfe. Alle wurden an der Krebsakademie des Ordensklinikums Linz ausgebildet und verfügen über dementsprechendes Know-how im Umgang mit Krebskranken. "Wir vereinen auf selbertun.at zahlreiche wissenschaftlich fundierte Nachsorgeangebote, die tatsächlich Wirkung zeigen", wies Miksch hin.
Da bis zu 70 Prozent der Krebspatienten in Europa auch Angebote der Komplementärmedizin nutzen, werde dieser Bereich ebenso berücksichtigt - jedoch dank der ausgebildeten Experten stets in enger Abstimmung mit den behandelnden Onkologen. "Nur jeder zehnte Krebspatient, der bislang komplementärmedizinische Leistungen in Anspruch genommen hat, informierte auch seinen Onkologen darüber", warnte Miksch vor unerwünschten Folgen.
"Wir wissen, dass eine gute Tumornachsorge nicht mit Beendigung der medizinischen Behandlung endet", sagte der Leiter der Tumorzentren am Ordensklinikum, Ansgar Weltermann. Selbertun.at fördere die Selbstständigkeit des Patienten in dieser Phase "und unterstützt so die optimale Bewältigung der Tumorerkrankung und damit die Genesung".
Im Ordensklinikum Linz als "Oberösterreichs onkologischem Leitspital" betrachtet man selbertun.at als weiteren Meilenstein, um die Patientenversorgung zu optimieren und gleichzeitig die führenden Nachsorgeexperten im Land noch besser miteinander zu vernetzen, hieß es. Internationale Anerkennung gibt es bereits: Vor wenigen Tagen wurde die neue Plattform für den "KlinikAward 2019" in der Kategorie "Innovative Patientenversorgung" nominiert. Die Juryentscheidung wird Mitte Oktober beim Klinikmarketing-Kongress in Berlin bekanntgegeben. (Info: www.ordensklinikum.at)
Quelle: kathpress