Flüchtling und Kirchenprotegé erhofft Zukunft in Österreich
Für den von der katholische Kirche in Salzburg unterstützten pakistanischen Flüchtling Wajid Ali gibt es jetzt Aussicht auf eine Zukunft in Österreich: Der junge Mann, der als Lehrling in Salzburg nach einem negativen Asylbescheid "Kirchenasyl" im Stift St. Peter erhielt und nach seiner erzwungenen "freiwilligen" Ausreise seit Monaten mit Hilfe von Spenden in Kenia lebt, möchte einen Antrag auf Einreise nach Österreich als Student stellen. Voraussetzung ist nach einem Bericht im Salzburger "Rupertusblatt" (14. Juli) die Beglaubigung entsprechender Dokumente, um ein Studentenvisum zu bekommen, wie der Menschenrechtsaktivist Bernhard Jenny bei einem Pressegespräch mitteilte.
Nach sieben Monaten Kirchenasyl und fünf Monaten - mit einem Touristenvisum auf Einladung einer Benediktinergemeinschaft - in Ostafrika sei Wajid Ali "unfreiwillig zum Symbol für viele Menschen, die von Abschiebung bedroht sind", geworden, hieß es. Im "Rupertusblatt" äußerten sich Alois Dürlinger, Flüchtlingsbeauftragter der Erzdiözese Salzburg und Sprecher von Erzbischof Franz Lackner in Asylfragen, und die Präsidentin der Katholischen Aktion (KA) in Salzburg, Elisabeth Mayer, besorgt über das zunehmend fremdenfeindliche Klima in Österreich.
Dürlinger, der Ali bei dessen Reise nach Nairobi begleitete und mit ihm die ersten Tage in Kenia verbrachte, verdeutlichte den Widerspruch zwischen einer unbarmherzigen Flüchtlingspolitik und christlichen Werthaltungen mit einem Verweis auf das neue Testament:
Die Frage, wer mein Nächster sei, wurde von Jesus im Beispiel des barmherzigen Samariters endgültig und verbindlich beantwortet: Wenn er vor mir steht, ist er mein Nächster - auch wenn er aus weiter Ferne kommt.
Elisabeth Mayer verstehe die KA auch als Lobby für die vielen Flüchtlingshelfer, die Österreich "in einer herausfordernden Phase mit unglaublichem Engagement geholfen haben" und jetzt statt Dankbarkeit Schikanen ernteten. Sie wolle sich gar nicht vorstellen, "wie eine Gesellschaft ohne Caritas, Diakonie und Pfarren aussehen würde", sagte sie dem "Rupertusblatt". Und sie sei "dankbar für Ali, der für Menschen steht, die aus traumatischer Situation heraus neue Chancen ergreifen".
Der junge Flüchtling habe ein "Recht auf Zukunft", wie es in der Kirchenzeitung heißt. Ali Wajid möchte im Herbst als "PPÖ"-Student der Philosophie, Politikwissenschaft und Ökonomie eine neue Lebensphase beginnen. Der 23-Jährige habe Sehnsucht nach einer guten Ausbildung und einem Leben in einem freien Land, berichtete Dürlinger nach der Rückkehr aus Kenia.
Er möchte seinem Gastgeberland etwas zurückgeben, von dem was er hier als Hilfe erfahren hat. Die von Christen erfahrene Hilfe hat bei Ali einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Quelle: kathpress